Am 4. Juli war ja bekanntlich der höchste Feiertag der Amis: Independence Day!! Natürlich stieg dazu auc
h in Washington eine große Feier. Angefangen hat das ganze mit ner großen Parade, die ich aber leider verpasst habe, weil mir das doch zu früh war und ich noch den ganzen Tag draußen in der Hitze verbringen musste. Gegen 15:30 Uhr bin ich dann am Capitol angekommen, vor dem nämlich das offizielle Geburtstagskonzert stattfand. Und weil das Ganze umsonst war, musste man früh da sein und sich anstellen. Nach knapp 40 Minuten Wartezeit habe ich dann endlich auch die Sicherheitskontrolle passiert und konnte mich auf den Stufen des Kapitols niederlassen. Leider war der Rasen direkt vor der Bühne bereits überfüllt. Es war nun also knapp 16:30 Uhr und das Konzert ging erst um 20 Uhr los. Gott sei Dank war ich vorbereitet und hatte Essen und Getränke dabei. Nach einigen Stunden in-der-Sonne-brüten fing das Spektakel also endlich an. Gesungen haben Barry Manilow, Aretha Franklin, die Sesamstraße, die Hauptdarsteller der Jersey Boys (Musical) und Natasha Bedingfield. Begleitet wurde das ganze vom National Symphony Orchestra. Gegen 21:15 Uhr war dann die eigentliche Show vorbei und das bombastische Feuerwerk startete. Am anderen Ende der National Mall, am Washington Monument fand das statt. Man konnte es aber natürlich auch vom Capitol aus gut sehen. 45 Minuten dauerte das Feuerwerk und gleichzeitig spielten verschiedene Militärkapellen bekannte Märsche. Insgesamt eine sehr spektakuläre Geburtstagsfeier. Da könnte wir uns am 3. Oktober wirklich mal was von abschneiden.
Die zweiten bemerkenswerte Sache der letzten Zeit war als ich bei einer Rede von Bill Clinton war. Dafür habe ich sogar nen Tag von der Arbeit freibekommen. Letzten Mittwoch war ich also bei der National Conference von Campus Progress, einer Studentenorganisation, die der demokratischen Partei nahe steht. Ich habe das nur zufällig mitbekommen und da habe ich mich einfach mal im Internet als Delegierter beworben und tatsächlich, ich durfte teilnehmen. Das Ganze fand in den Konferenzräumen eines sehr schicken Hotels im Washingtoner Norden statt. Studenten aus dem ganzen Land kamen zusammen, um über progressive (So nennt man scheinbar links von der Mitte hier, wenn man links nicht sagen will.) Politik zu diskutieren. Den ganzen Tag gab es dann Reden und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen (Menschenrechte, Gesundheitssystem etc.) von verschieden bekannten Personen und dazwischen gab's immermal was zu essen. Umsonst natürlich. Der letzte Abschnitt des Programms war dann der Höhepunkt: Erst sprach die Gesundheitsministerin, dann ein in den USA sehr bekannter und beliebter Comedian (John Oliver) und anschließend die dritthöchste Person in der amerikanischen Politik (nach dem Präsidenten und seinem Vize), Nancy Pelosi, die Sprecherin des Representantenhauses. Die Krönung, auf die alle schon lang
e warteten, war dann aber der 42. Präsident der USA, Bill Clinton. 45 Minuten machte er der jungen Generation im Saale klar, dass wir an einem sehr entscheidenden Punkt sind und wir alle den Präsidenten bei seinen Plänen unterstützen sollen. Ohne Manusskript und Teleprompter konnte er alle im Raum fesseln. Wirklich ein genialer Redner. Nach seiner Rede hat er noch ne ganze Weile Hände geschüttelt und Fotos mit Leuten gemacht, doch leider konnte ich nicht bis zu ihm vordringen, bevor er wieder verschwand. Der Tag hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Viel kostenloses Essen und nen Präsidenten gesehen: positive Bilanz.