Mittwoch, 14. Januar 2009

Tour de USA (New York - Orlando und zurück)

Wie ja bereits im letzten Eintrag erwähnt, waren in den letzten Wochen Ferien und ich hatte Besuch von meiner Schwester. Nun will ich also mal berichten, was wir so unternommen haben.

Nachdem die letzten Klausuren geschrieben waren, hat sich Charlottesville recht schnell gelehrt, weil natürlich alle Studenten für die Feiertage nach Hause gefahren sind. Am Mittwoch hat mich dann auch der letzte meiner Mitbewohner verlassen und so war ich bis Samstag doch recht alleine hier. Am Samstag dann war es endlich soweit und ich konnte meine Schwester am Ronald Reagan National Airport in Washington, D.C. abholen. Nachdem wir bei mir in Charlottesville übernachtet hatten, ging es am Sonntag zurück nach D.C. für unsere erste Station auf unserem Roadtrip. Am ersten Tag dort haben wir einen Rundgang durch das Zentrum der amerikanischen Hauptstadt gemacht. Inzwischen habe ich ne ganze gute Route gefunden, um meinen Gäste das wichtigste dort zu zeigen. Ich sollte mich vielleicht mal als Vollzeitfremdenführer anbieten. Am zweiten Tag wollten wir eigentlich auf das Washington Memorial, aber das war wegen der äußerst starken Winde gesperrt. Und es war wirklich a****kalt an dem Tag. Wir sind dann zum erst vor ein paar Wochen neueröffneten Besucherzentrum des Capitols gegangen. Ich muss sagen, das sah schon ganz nett aus innen und das ganze war sogar umsonst. Nach dem Sightseeing sind wir dann in Tyson's Corner in einer riesigen Mall shopping gegangen.

Nach Washington ging es weiter nach New York City. Nach einer recht unspektakulären Fahrt gaben die Batterien meines Navigationsgerätes natürlich gerade an einem äußerst wichtigen Autobahnkreuz ihren Geist auf und leider entschied ich mich gerade für die falsche Ausfahrt. Nachdem wir das Gerät wieder zum Laufen gebracht hatte, mussten wir natürlich wenden, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Durch den Lincoln-Tunnel erreichten wir dann schließlich Manhattan. Auch dort hatten wir wieder Probleme mit der Technik und so waren wir im besten Manhattan-Rush-Hour-Verkehr auf uns gestellt. Ich kann euch sagen, das war schon ein ziemliches Erlebnis. Hupen ohne Ende und drei Grünphasen ohne irgendeine Bewegung und dann kam sogar noch ein Feuerwehrtruck von hinten an. Knapp 2,5 Stunden später als geplant sind wir dann auch endlich am Hotel angekommen. Zum Abendessen haben wir dann Thomas und Jutta getroffen, die bereits ein paar Tage in New York verbracht hatten. Nach dem Abendessen sind wir dann noch hoch aufs Empire State Building. Das schier unendliche Lichtermeer, was man dort sieht, ist schon sehr beeindruckend. An den nächsten beiden Tagen haben wir dann die meisten der bekannten Touristenattraktionen besucht: Ground Zero, Rockefeller Center, Central Park, Grand Central Terminal, Wall Street und Freiheitsstatue. Von New York City aus ging es weiter nach Plainview, Long Island. Dort verbrachten wir nen ruhigen Tag bei Mike zu Hause und konnten dann am nächsten Tag wieder Richtung Süden aufbrechen.

In New Jersey besuchten wir als erstes Courtney und fuhren anschließend mit ihr und ihrem Bruder nach Philadelphia, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen wollten. Auch in Amerikas ersten Hauptstadt absolvierten wir das übliche Touristenprogram und abends ging es noch auf die Schlittschuhbahn gleich neben der imposanten Benjamin Fanklin Bridge. Nach einem kurzen Stopp in einem Outlet Center irgendwo in Pennsylvania kamen wir gegen Abend in Alexandria, direkt gegenüber von Washington am Potomac gelegen, an. Nachdem wir bisher meist in Motels übernachtet hatten, war die Suite im Sheraton dieses Mal doch eine angenehme Abwechslung. Leider hatte ich keine Badehose dabei und so konnte ich unser Schwimmbad gar nicht ausprobieren. Nach einem weiteren ziemlich kalten und windigen Tag in der Hauptstadt haben wir nachts dann mit Courtney, Patt und ein paar weiteren Freunden in Alexandria Silvester gefeiert. Hierbei muss man sagen, dass Silvester (und ich glaube, da stimmt meine Schwester überein) in Deutschland irgendwie aufregenter ist. Kein Feuerwerk und vor allem war um 2 Uhr Schluss mit der Party. Ich war doch recht überrascht, dass sogar in der Silvesternacht die Bars in Virginia Sperrstunde haben. Am Neujahrstag saßen wir wieder im Auto und kehrten schließlich zum Ausgangspunkt unserer Reise zurück, Charlottesville.

In Charlottesville konnte ich nun endlich meiner Schwester mal zeigen, wo ich meine letzten fünf Monate fern der Heimat verbracht habe. Ansonsten stand Entspannen auf dem Plan, da nämlich für den nächsten Tag bereits der zweite große Teil unserer Reise anstand. Nachdem wir bisher meist Kälte, Wind und sogar ein wenig Schnee hatten, sollte es nun in den warmen Süden gehen. Jacksonville, Florida und schließlich Orlando hießen unsere weiteren Ziele.

Also saßen wir am nächsten Tag wieder im Auto und auf ging es durch Virginia, North und South Carolina, Georgia und schlussendlich nach Florida. Mit jeder Meile südlicher stieg das Thermometer im Auto um ein Grad und so waren es am Ende statt 40°F (4,4°C) auf 74°F (23,3°C) und das im Januar so gegen 21 Uhr. Den nächsten Tag verbrachten wir hauptsächlich am Strand. Auch wenn das Wasser doch zu kalt war zum Baden, so konnte man sich doch schön am Strand erholen und nen ordentlichen Sonnenbrand holen. Kurz bevor wir den Strand verlassen haben, sahen wir sogar noch einen Schwarm Delphine vorbeischwimmen. Das erste Mal, dass wir welche außerhalb von Zoos und Aquarien gesehen haben! Am Morgen darauf ging's wieder früh los, undzwar nach Orlando zu Disney World. Bei sehr angenehmen 82°F (27,8°C) haben wir viel Spaß gehabt und mussten sogar nur ganz wenig anstehen. Der krönnende Abschluss des Tages bot dann das an Silvester so schmerzlich vermisste Feuerwerk. Leider war damit dann aber auch der eigentliche Urlaub vorbei. Am nächsten Morgen ging's wieder für knapp zwölf Stunden mit dem Auto zurück nach Charlottesville. Auch wenn die lange Fahrt nicht gerade sehr aufregend war, so ist es doch interessant zu sehen, wie verlassen so manche Gegenden (besonders in South Carolina) hier sind. Nachdem wir wohlbehalten auch diesen Part überstanden hatten, musste ich meine Schwester am nächsten Tag schon wieder nach Washington zum Flughafen fahren. Die Gelgenheit habe ich dann auch genutzt, um mir das National Air and Space Museum dort anzuschauen.

Ich hoffe Teresa, dir hat dein kleiner Urlaub hier gefallen. Ich fand es auf jeden Fall sehr schön, dass du mich hier besucht hast und ich denke mit den 3.300 Meilen (5.300 km) konnte ich dir nen schönen Überblick über die USA (zumindestens über die Ostküste) geben. Auch danke an meine Eltern, die das ganze gesponsort haben.

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