Donnerstag, 16. Oktober 2008

Streets of Philadelphia

Nachdem ich heute morgen meine letzten beiden Midterm Exams hinter mich gebracht habe, kann ich nun auch endlich mal berichten, was ich letztes Wochenende gemacht habe. Wir hatten nämlich Fall Break, d.h. dass das Wochenende bis Dienstag verlängert wurde. Die Gelegenheit habe ich natürlich genutzt, um mal ein wenig aus Charlottesville herauszukommen. Also habe ich mir am Samstag ein Auto gemietet und habe mich auf den Weg nach Philadelphia gemacht. Nach knapp 3,5 Stunden Autofahrt betrat ich dann zum ersten Mal einen mir noch unbekannten Staat: Delaware. Als die dann aber $4 Autobahngebühr für 30 Meilen schlechte Straße und Tempolimit von 55 mph haben wollten und die Frau im ziemlich trostlosen Visitor Wellcome Center keine Straßenkarte für mich hatte, beschloss ich, dass dies nicht mein Lieblingsstaat werden wird. Knapp 90 Minuten später bin ich dann auch in Pennsylvania (ebenfalls das erste Mal) und Philadelphia angekommen. Hier war schon alles freundlicher. Keine Maut, ne kostenlose Straßenkarte und bessere Straßen. Meine erste Station war der Philadelphia Sports Complex, noch etwas außerhalb der Stadt. Da habe ich mir dann ne Karte für das Eishockeyspiel der Philadelphia Flyers gegen die New York Rangers besorgt. Eröffnet wurde das Spiel von Sarah Palin, der republikanischen Vizepräsidentschaftskandidatin. Die wurde dann auch ziemlich ausgebuht, da Pennsylvania und Philadelphia recht demokratisch orientiert sind. Als dass Spiel dann losging stand es schon nach einem Drittel 0:4 für die Rangers dementsprechend war die Stimmung auch nicht besonders. Gott seid Dank holten die Flyers wieder auf und so war es am Ende bei einem 3:4 sehr spannend und die Stimmung kochte. Das war wirklich ein super Erlebniss. Nachdem spiel bin ich dann direkt zu meinem Hostel gefahren, da es schon recht spät war und ich sonst kein Zimmer mehr bekommen würde. Auf dem Weg dorthin konnte ich dann auch noch die nächtliche Skyline bewundern. Wunderschön! Nach fast einer Stunde herumirren in einem öffentlichen Park, bin ich dann doch noch kurz vor Büroschluss um 23:50 Uhr dort angekommen.

Am nächsten Tag stand dann die volle Dröhnung Touri-Programm an. Erst ging es mit dem Auto einmal quer durch die Innenstadt. Das ist schon ein Erlebnis und gute Nerven sollte man auch haben. Als erstes schaute ich mir dann den ganzen historischen Teil der Stadt an. In Philadelphia wurde nicht nur die Unabhängigkeit verkündet, sondern auch die Verfassung geschrieben und verkündet und es war die Hauptstadt bis Washington 1800 fertig gebaut war. Es ist schon schön zu sehen, wie die Amis es geschafft haben viele dieser alten Gebäude zu erhalten und dann rudnherum Wolkenkratzer zu bauen. Eine interessante Mischung. Am frühen Abend bin ich dann am Philadelphia Arts Museum angekommen, das zum einem durch die Rocky Filme recht berühmte wurde (Treppenrennen) und einen schönen Blick auf die Skyline erlaubt. Danach habe ich dann noch ein Philly Cheessteak gegessen. Einfach köstlich!


Da ich zufällig erfahren hatte, dass Hillary Clinton ganz in der Nähe eine kleine Wahlkampfveranstaltung halten wird, habe ich auf meinem Weg nach Hause dort mal vorbeigeschaut. Das war dann irgendwo auf einer Farm nahe einer Ministadt (wir würden wohl eher Dorf sagen). Waren ziemlich viele Leute da und ich muss sagen, dass sie wirklich ne sehr gute Rednerin ist. Mal was anderes als die üblichen Touristensachen. Auf dem Rückweg habe ich dann auch noch bei Ikea halt gemacht, da ich noch ein paar Kleinigkeiten für unsere Wohnung brauchte. Ikea sieht hier wirklich exakt so aus wie bei uns. Gegen 21 Uhr bin ich dann auch endlich wieder zu Hause angekommen und war doch recht geschafft. Ich hatte wohl verdrängt, wie langweilig das Autofahren hier oft sein kann und immerhin bin ich in drei Tagen fast 1000 km gefahren.


Noch eine Sache zum Schluss, um euch ein wenig neidisch zu machen. Die letzten Wochen waren bis auf sehr wenige Ausnahmen sehr sonnig und sehr warm. Teilweise bis zu 29°C und eigentlich immer über 20°C. Auch wenn so langsam die Blätter von den Bäumen fallen, so fühle ich mich doch fast noch wie im Sommer.

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