Sonntag, 31. Mai 2009

San Francisco, CA

Auf dem Weg von Reno nach San Francisco ging es mal wieder durch die Berge. Nicht ganz so hoch wie die Rockies, aber obwohl es eigentlich ziemlich warm war, lag auf manchen Gipfeln noch Schnee. Gegen 23:30 Uhr kamen wir am Hostel in San Francisco an. Voller Tatendrang wollte wir natürlich noch etwas von der Stadt sehen, jedoch mussten wir bald feststellen, dass auf Grund des Nebels und des recht kühlen Windes nicht sehr viel zu sehen war und irgendwie die Stadt vollkommen ausgestorben war. So ging’s also wieder zurück zum Hostel und ins Bett.
Am nächsten Tag haben wir uns aufgemacht, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Da San Francisco ziemlich hügelig ist, war das doch recht anstrengend. Auch das Wetter spielte nicht so ganz mit. Dank eines dichten Nebels über der Bucht, hatten wir immer noch nicht die berühmte Golden Gate Bridge gesehen, selbst nachdem wir auf einem der höchsten Punkte der Stadt gewesen waren. Als nächstes nahmen wir die Fähre zur Insel Alcatraz, die ja früher mal als Hochsicherheitsgefängnis gedient hatte. Das war schon recht interessant zu sehen, wie die Gefangenen dort lebten und die Geschichten zu hören, wie sie versuchten auszubrechen. Recht müde sind wir anschließend zurück zur Hostel, um uns ein wenig auszuruhen und für das Abendprogramm vorzubereiten. Auf dem Weg zum Abendessen haben wir dann mal eines der berühmten Cable Cars genommen. Das war schon ein interessantes Erlebnis, vor allem da wir keinen Sitzplatz mehr bekommen hatten und deswegen an der Seite auf einem Trittbrett standen und uns an Stangen festhielten. Leider war der ganze Spaß mit fünf Dollar pro Fahrt doch recht teuer. Beim Chinesen, wo wir essen wollten, kamen wir eigentlich zu spät an, doch lies uns einer der Angestellten noch rein, worauf die Frau des Besitzers erst mal wutentbrannt nach draußen stürmte. Und obwohl das Essen ziemlich lecker war, war das Ganze doch etwas gehetzt. Die Stadt schien wieder sehr ausgestorben, trotzdem konnte wir einen „normalen“ Club finden, aber das Publikum in San Francisco ist doch schon recht unterschiedlich von dem, was wir sonst so gewohnt sind. Eine interessante Erfahrung.
Nach dem doch recht schmalem Frühstück in der Hostel sind wir Richtung Golden Gate Bridge gefahren. Es war zwar immer noch nebelig, jedoch konnte man inwzischen die Brücke doch mal ganz sehen. Wir sind dann über die Brücke ans andere Ufer gefahren und haben dort die Aussicht genossen. Zurück in San Francisco haben wir am Fisherman’s Wharf eine lokale Spezialität zum Mittagessen gehabt, ein hohles Sauerteigbrötchen gefüllt mit einer Cremesuppe. War natürlich etwas fiel Brot und zu wenig Suppe. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, haben wir uns entschieden unseren Aufenthalt in San Francisco etwas zu kürzen und schon mal Richtung Süden weiterzufahren. Davor sind wir noch auf einer Scenic Route durch die Stadt gefahren, auf der man doch noch einige sehr schöne Seiten von San Francisco sehen konnte. Anschließend ging’s dann raus aus der Stadt Richtung Süden. In Santa Cruz haben wir dann übernachtet, um am nächsten Tag etwas weniger Weg bis zu unserem nächsten Ziel, der Stadt der Engel zu haben.

Freitag, 29. Mai 2009

Multimedia

Ich wollte nochmal kurz darauf hinweisen, dass es im Moment ja leider noch keine Bilder hier online gibt. Das liegt einfach daran, dass die Internetverbindungen in den Hostels und Motels meist zu langsam sind und ich oft nicht viel Zeit habe. Einen kleinen Vorgeschmack kann ich euch aber schon ma geben. Auf Youtube gibt's nen kleinen Teaser über unseren Trip. Sogar in HD!!!
http://www.youtube.com/watch?v=CBW1qvsgdx0

Donnerstag, 28. Mai 2009

Nevada

Wie ja bereits erwähnt haben wir am Anfang des einsamsten Highways der USA übernachtet. Auf diesem wollten wir dann auch die Fahrt nach San Francisco unternehmen. Nach einigen Meilen in Utah trafen wir bald auf das Schild, das uns in Nevada willkommen hieß. Dem Namen des Highways wird wirklich Genüge getan. Zwischen den Orten liegen schon mal so knapp 100 bis 150 Meilen, in denen nichts, aber wirklich gar nichts, dazwischen vorkommt. Das heißt man fährt so zwei Stunden ohne eine menschliche Siedlung zu sehen. Viele Autos waren auch nicht unterwegs und so konnte man gut und gerne für 45 Minuten mal keine andere menschliche Seele sehen.
Die Landschaft während der Fahrt ist schon recht beeindruckend. Eigentlich hatten wir ja mehr etwas Wüstenähnliches erwartet, aber meist ist es eher eine karge Steppe. Im Prinzip wiederholt sich immer wieder dasselbe Muster. Eine kleine Bergkette, die man auf einem Pass überquert (meist so knapp 2000 m hoch) und dann geht’s runter auf eine Hochebene und dann geht’s zur nächsten Bergkette. Die Einsamkeit und die Weite des Landes war schon ziemlich beeindruckend, nach einer Weile jedoch wird das Ganze etwas langweilig und man ist schon froh, wenn der nächste Ort kommt. Auf der Strecke gab es auch Teilstücke, die für zig Meilen einfach geradeaus gehen, wie man sich das so vorstellt. Da haben wir dann auch mal ausprobiert, was das Chevymobil so hergibt. Bei 105 mph (165 km/h) war Schluss.
Nach einer Ewigkeit (Ich weiß gar nicht mehr wie vielen Stunden.) kamen wir dann endlich am Ende des Highways in Reno an und dann ging’s wieder auf die normale Interstate Richtung San Francisco. Dazu dann beim nächsten Mal mehr. Ich hoffe, dass ich irgendwann auch mal ein wenig Zeit finden werde, um ein paar Bilder hochzuladen.

Colorado II & Utah

Dienstagmorgen ging’s dann weiter westwärts. Unser Navi wollte uns eigentlich über Wyoming nach Salt Lake City schicken, da wir aber nicht wieder die ganze Zeit auf der Autobahn verbringen wollten, entschieden wir uns den direkten Weg durch den Rocky Mountain Nationalpark zu nehmen. Dort angekommen mussten wir jedoch vom freundlichen Ranger hören, dass die Durchfahrt noch zwei Stunden gesperrt sein wird wegen zu viel Schnees. Wir entschieden uns daher weiter südlich durch die Rockies zu fahren, um dann in Utah und Nevada den einsamsten Highway der USA zu nehmen anstatt nach Salt Lake City zu fahren.
Aber bevor wir dort ankommen mussten wir erst noch die Rockies durchqueren. Auch wenn wir jetzt doch auf der Autobahn unterwegs waren, gab es doch sehr viele unglaublich schöne Ausblicke. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und so regnete es die meiste Zeit bis wir zum höchsten Punkt der Autobahn kamen, dem Loveland Pass mit 11992 ft (4150 m), wo uns ein richtiger Schneesturm erwartet. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Nobelskiort Vail ( teuerste Benzin bisher 2,76 $/gal) stoß der Colorado River zu uns und wir fuhren durch die ersten Canyons. So langsam flachte auch das Land ab und die Farbe änderte sich immer mehr zu alle möglichen Rottönen.
Nachdem die Berge der Rocky Mountains schon unbeschreiblich waren, kamen nun weite offene Landschaften mit wunderschönen roten Felsformationen und zahlreichen Canyons. Inwzischen waren wir auch in Utah angekommen und auf dem Weg nach Nevada machten wir noch nen kleinen Umweg in den Arches Nationalpark. Dort stehen hunderte unglaubliche Felsformationen, unteranderem auch ein sehr berühmter Felsbogen, der das Staatssymbol Utahs ist, in einer einmaligen Landschaft. Das ganze hat schon ziemlich Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon, den wir in ein paar Tagen ja auch noch sehen werden.
Am Anfang des US Highway 50, der einsamsten Straße der USA schlugen wir unser Nachtlager auf.

Colorado I

Früh morgens am Montag machten wir uns weiter in Richtung Colorado Springs auf. Nun konnten wir auch endlich mal Colorado bei Tageslicht sehen. Anfangs war es nicht viel anders als Kansas, aber langsam konnte man im Hintergrund die Kuppen der Rocky Mountains erkennen. In Colorado Springs war unser erster Stopp der Garden of Gods. Dies ist eine Berglandschaft, in der viele rote Felsformationen in interessanten Formen rumstehen. Ein erster Vorgeschmack auf was uns später in Utah noch erwarten sollte. Das ganze fand dann auch sehr amerikanisch statt, d.h. man kann mit dem Auto bis direkt vor die Attraktion fahren, steigt aus und macht ein paar Fotos. Das ist hier in fast allen Naturparks so. Nach dem Garten der Götter ging es weiter auf den Pike’s Peak, mit 14110 ft (4300 m) einer der höchsten Gipfel der Rockies. Leider konnten wir nicht bis ganz auf den Gipfel fahren, da es dort zu viel schneite und die Straßen gesperrt waren. Trotzdem hatte man einen wunderschönen Ausblick während Auf- und Abfahrt und eine kleine Schneeballschlacht war auch ganz lustig, auch wenn unser Schuhwerk nicht unbedingt wintertauglich war.
Zum Übernachten hatten wir uns das Universitätsstädtchen Boulder ausgesucht. Auf dem Weg dorthin nahmen wir nicht den direkten Weg über die Autobahn nach Denver, sondern machten nen kleinen Umweg durch den Pike National Forest. Der Parkway war sogar unserem Navigationsgerät unbekannt, bot aber einen unbeschreiblich schönen Weg durch die Berge und Täler mit vereinzelten Ranches an kleinen Flüssen. Auch wenn das ganze ziemlich dauerte, lohnte es sich doch sehr.
In Boulder angekommen wollten wir eigentlich noch ein wenig das Nachtleben erkunden, da hier natürlich auch schon Ferien sind und es in Strömen regnete, war wieder nicht zu viel und so hatten wir ein paar Drinks in einer Bar und sind dann wieder ins Motel.

Lawrence, Kansas

Nach einer nicht übermäßig spannenden Fahrt durch Illinois, Iowa, Missouri und Kansas kamen wir am Freitagabend in Lawrence beim Robert angekommen. Nach einer kurzen Begrüßung ging’s auch schon auf ins Nachtleben dieser Metropole. Da ja bereits Uniferien sind, war dann nicht super viel los, aber ich denke, es hat gereicht und wir hatten unseren Spaß.
Am nächsten Tag gab’s eine Campusführung an der University of Kansas, wo ja Robert und Thomas die letzten neun Monate studiert haben. Das ganze sah ziemlich schön aus und ich kann mir vorstellen, dass es sich hier gut gelebt hat. Der Stil der Uni ist vollkommen anders als bei uns an der UVA. Die meisten Gebäude sind in einer Art gotisch/romanischen Stil gehalten im Gegensatz zum Neoklassizismus in Charlottesville. Später haben wir noch am Pool von Roberts Apartmentkomplex entspannt, da es inzwischen auch schon über 90°F (35°C) heiß war. Abends haben wir uns nochmal ins Nachtleben gestürzt und auch dieses Mal war’s ganz nett.
Nach ausgiebigem Schlaf saßen wir gegen Nachmittag nun zu dritt im Auto und los ging es Richtung Colorado. Nach langer Fahrt durch das nicht so sehr abwechslungsreiche Kansas (War aber nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte.) kamen wir irgendwann spät nachts in Colorado an und haben uns in einem billigen Motel eingemietet.

Samstag, 23. Mai 2009

On the Road Again

Ich schreibe hier gerade direkt vom Beifahrersitz unseres Chevymobils. Wir sind gerade auf dem Weg von Chicago nach Lawrence in Kansas um den Robert abzuholen. Im Moment haben wir gerade Des Moines in der Mitte von Iowa passiert. Nur noch 240 Meilen bis zum Ziel!Die beiden Tage in Chicago waren ziemlich schön. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch dort, hat dieses Mal auch das Wetter mitgespielt. Es war sogar ziemlich heiß und ich konnte dieses Mal sogar etwas vom Aussichtsdeck des Hancock Centers sehen. Am ersten Tag sind wir viel in der Stadt rumgelaufen und haben ne kurze Bootsfahrt auf dem Lake Michigan gemacht. Den zweiten Tag haben wir mit einem Besuch am Strand begonnen. Es war wirklich ziemlich sonnig und obwohl wir uns beide eingecremt hatten, gab's doch nen Sonnenbrand. Leider war trotz des Sonnenscheins das Wasser im Lake Michigan doch sehr kalt. Ich hab's nur bis zu den Knien reingeschafft und der Sebastian war doch ziemlich schnell wieder draußen, nachdem er mal kurz untergetaucht war. Abends haben wir noch ne Chicago Style Deep Dish Pizza gegessen und anschließend haben wir den neuen Star Trek Film in einem IMAX Kino gesehen. Etwas, auf das ich mich schon seit Wochen freue und ich wurde nicht enttäuscht.Jetzt bin ich dann mal gespannt, ob die University of Kansas mit der University of Virginia mithalten kann. Ich bezweifle es ja mal sehr.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Back to the Windy City

Hallo Leute,
ich wollte nur mal kurz vermelden, dass der Roadtrip nun also im vollen Gangen ist. Nach einer dreistündigen Busfahrt von Charlottesville nach Washington, habe ich unser Automobil für die nächsten vier Wochen in Empfang genommen. Sechs Stunden war ich dann alleine unterwegs bis ich in Harlem an unserem Hostel angekommen bin. Am Times Square habe ich dann den Sebastian getroffen, der bereits ein paar Tage in New York verbracht hatte. Nach einem kleinen Imbiss ging's zurück zur Hostel, da ich inwzischen doch ziemlich fertig war.Heute morgen sind wir dann um 8 Uhr in Harlem Richtung Chicago losgefahren. 800 Meilen in einem Tag! Wir waren uns nicht so recht sicher, ob das wirklich machbar ist, aber inwzischen haben wir's wirklich geschafft und sind bei unserem Hotel angekommen. Uns ist dann noch die neue Zeitzone zur Hilfe gekommen, da wir so ja quasi ne Stunde früher ankamen. Da das eine der längsten Strecken war, die wir an einem Tag fahren wollen, wissen wir nun also auch, dass wir das schaffen können, was uns sehr optimistich für den Rest des Roadtrips stimmt. Jetzt werden wir erstmal ein paar Tage in Chicago verbringen, bevor wir dann nach Kansas weiterfahren, um den dritten im Bunde mitzunehmen.

Sonntag, 17. Mai 2009

Anfang vom Ende

Nun ist es also soweit. Am Montagmorgen um 0 Uhr EDT lief meine Zeit als Student offiziell ab. Bevor ich gegen 9 Uhr meinen Roadtrip starte, möchte ich noch kurz berichten, was so in meiner letzten Woche in Charlottesville so los war.
Letzte Woche Sonntag ging es morgens zu einer meiner letzten großen UVA-Erfahrungen auf: Beach Week. Beach Week ist die Woche nach den Klausuren. In dieser Zeit fahren viele Studenten an einen nahegelegenden Strand und erholen sich dort von den Strapazen der letzten beiden Semester. Die Wahoos pligern dafür traditionel nach Myrtle Beach in South Carolina (nicht gerade der nächste Strand mit sechs Stunden Fahrt). Nachdem wir uns auf der Hinfahrt mal kurz (für ne Stunden) verfahren hatten, kamen wir schlussendlich doch am Ziel an. Ich wohnte in einem ziemlich großen Hotel-/Apartmentkomplex mit einer schönen Suite mit Meeresblick. Die Suite war eigentlich für sechs Personen ausgelegt, da man aber ja so viel Geld wie möglich sparen möchte, waren wir insgesamt zehn Leute und da ich als letzter zu der Gruppe zugestoßen bin, musste ich auf meiner Luftmatratze pennen. War aber gar nicht so schlimm. Von den neun anderen kannte ich bisher nur einen (Joe), aber es schien eine ganz spaßige Gruppe zu sein. Nach ein wenig auspacken ging's dann auch erstmal zum Whirlpool, da es für den Strand inwzischen doch schon zu spät war. Am Abend ging's dann in die Spanish Galeon, ein Club der für die nächsten Tage unser nächtliches Zuhause werden sollte.
Montag war dann der erste Tag am Strand. Es war noch ein wenig bewölkt, aber man konnte es trotzdem ganz gut aushalten. Nachts wieder Spanish Galeon. Dieser Club ist schon relativ groß und mal was anderes als die Bars in Charlottesville. Insgesamt sind da so ca. 60% der Leute von der UVA und so sieht man viele bekannte Gesichter und kann mal so richtig feiern. Auch nett ist, dass der Club nicht um 2 Uhr zu macht. So kommt dann schon ein wenig Heimatgefühle auf.
Dienstag war dann super Wetter. Die meiste Zeit ziemlich sonnig und warm, aber noch nicht unerträglich. Das war dann auch das erste Mal, dass ich im Atlantik auf dieser Seite baden war. Dank eines schönen Wellenganges konnten wir auch ein wenig "surfen" mit unserem Schlauchboot und den Bodyboards. Das Abendprogramm werde ich jetzt mal nicht mehr erwähnen, da es doch jeden Abend das selbe war, was aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht hat.
Mittwoch hat uns dann das schöne Wetter leider wieder verlassen und obwohl es recht sonnig war, stürmte es ziemlich, so dass man den Strand vergessen konnte. Wir sind dann eben Minigolf spielen gegangen. Das ist hier auch so ne Beach Week Tradition und die Minigolfanlagen hier haben alle bestimmte Themen und sehen aus wie kleine Disneylands. Wir haben uns mal durch Hawaii gegolft.
Donnerstag sollte es dann wieder zurückgehen und passend dazu regnete es auch die meiste Zeit. Nach ein wenig Orientierungslosigkeit in North Carolina sind wir dann auch irgendwann wieder in Charlottesville angekommen.
Nun stand also das Graduation Weekend an. Das sind die Feierlichkeiten, bei denen die Studenten ihr Abschlusszeugnis bekommen. Natürlich wird das ganze auch ordentlich befeiert und so ging es Freitagabend mit einer Party in Courtneys Haus los. Die hatten extra eine Hüpfburg besorgt und ich spielte für fast drei Stunden Beer Pong, da niemand mich und meinen Partner schlagen konnte. War vielleicht auch ein wenig unfair, da ich ja die ganze Zeit nüchtern war.
Samstagnachmittag war ich dann bei Mike zu einem kleinem BBQ eingeladen. Dort waren dann seine und die Familien seiner Mitbewohner und nachdem das Essen vorbei war und die Großeltern nach Hause sind, stand wiedermal der Beer Pong Tisch im Mittelpunkt. Dieses Mal musste ich mich der geballten Macht der männlichen und weiblichen San Antonios geschlagen geben.
Nach ein paar Stunden Schlaf stand dann am Sonntag das Hauptereignis an: Walking the Lawn und Diploma Ceremonies. Ersteres ist die zentrale Veranstaltung der Uni. Dabei schreiten die Professoren und die Abgänger in einer Prozession den Lawn entlang und anschließend werden noch einige Reden gehalten und offiziell die Studenten zu Graduierten "befördert". Das ganze ist ein riesiges Eriegnis mit knapp 5000 Stunden, 1000 Fakultät und ca. 20000 Zuschauern. Damit man überhaupt einen Sitzplatz bekommt, muss man früh dasein und ein Ticket haben, wovon jeder Abgänger nur drei bekommt. Glücklicherweise konnte ich eins ergattern und so verfolgte ich das ganze Spektakel zusammen mit den San Antonios. Das war schon sehr bewegend und mir standen einige Male die Tränen in den Augen, da dies wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, dass ich viele meiner Freunde hier gesehen habe.
Anschließend gab es dann noch die Diploma Ceremony der Engineering School. Das ist quasi das gleiche nochmal nur sehr viel kleiner und nun bekommen die Studenten ihre Diplome. Wieder sehr bewegend.
Danach brauchte ich erstmal ein wenig Schlaf und danach wurde gepackt und aufgeräumt. Wenn ich eine bessere Internetverbindung habe, werde ich auch noch ein paar Bilder hochladen.
Westküste ich komme!!!!

Samstag, 9. Mai 2009

Die letzten Tage in Charlottesville

So, inzwischen ist der Uniteil meines USA-Aufenthalts auch beendet. Am Montag hatte ich meine letzte Prüfung und seitdem genieße ich meine freie Zeit hier. Man merkt schon, dass mehr und mehr Leute heim fahren so bald, sie ihre letzte Klausur geschrieben haben. So sind im Moment fast nur noch 4th-year-students hier, die nächstes Wochenende ihre große Abschlusszeremonie haben werden. Dafür werde ich dann auch noch hier sein. Ist zwar keine offizielle Veranstaltung mehr für mich, aber da fast alle meine Freunde ihren Abschluss machen, werde ich mir das ganze auch mal anschauen und mit ihnen feiern.

Bevor es dann damit nächstes Wochenende hier in Charlottesville zu Ende geht, werde ich von morgen (Sonntag) bis Donnerstag noch ein paar Tage am Strand in South Carolina verbringen. Beach Week nennt sich das ganze und da pilgern dann Massen von Studenten in der Woche nach den Prüfungen an den Strand. Ich freue mich schon. Das wird mein erster richtiger Strandurlaub hier. Bisher war's immer zu kalt, um ins Wasser zu gehen, wenn ich am Strand war.
Nach dem Graduationweekend werde ich mich dann nach New York aufmachen, um den Sebastian zu treffen. Am nächsten Tag startet dann unser großer Roadtrip mit erstem Stopp in Chicago. Das ganze wird knapp vier Wochen dauern und uns durchs ganzen Land führen. Darüber werde ich dann unterwegs mehr berichten.

Für alle, die es noch nicht wissen, nach meinem Roadtrip werde ich noch zwei Monate Praktikum in Washington, DC machen. Danach, nach genau einem Jahr, geht's dann aber Mitte August auch wieder zurück nach Good Old Germany.

In den Wochen vor den Klausuren gab es dann noch zwei Sachen zu berichten. Für ein paar Tage war meine liebe Cousine Anja und eine Freundin von ihr hier bei mir zu Besuch. Die beiden wollten jemanden in Nevada besuchen und anschließend noch Urlaub auf Hawaii machen, da haben sie nen kurzen Zwischenstopp in Virginia gemacht. Am ersten Tag nach ihrer Ankunft haben wir uns Monticello angeschaut. Das war Thomas Jeffersons Zuhause für den Großteil seines Lebens und ist ein richtiger Publikumsmagnet hier. Als UVA-Student musste ich das natürlich auch mal gesehen haben und ich kann euch sagen, dass der Mann schon wusste, wie man es sich gut gehen lässt. In einer sehr schönen Lage das Anwesend. Am Tag darauf sind wir dann im Shenandoah Valley Nationalpark in wenig Wandern gegangen. War doch etwas steiler als ich das in Erinnerung hatte (siehe Nachtwanderung vom letzten Jahr), aber oben angekommen hat man dann nen atemberaubenden Ausblick. Virginia ist schon ein schöner Flecken Erde. Nachmittags/Abends gab's dann noch ne Tour am UVA-Campus. Am Sonntag waren wir dann in Washington, DC und haben uns schön fleißig alles angeschaut, was man sehen muss. Leider wusste ich nicht, dass man gerade an diesem Wochenende durch den Garten des Weißen Hauses laufen konnte. Nur leider waren die letzten Karten dafür bereits weg, als wir da ankamen. Wirklich schade, vorallem da das nur zweimal im Jahr stattfindet und das nächste Mal ist im Oktober, das werde ich wohl verpassen. Am Montag sind dann meine beiden Gäste nach Nevada aufgebrochen. War wirklich schön mal wieder Besuch hier zu haben.

Am Wochenende darauf waren dann die so genannten Foxfield Races. Das sind Pferderennen auf einer Rennbahn ein Stück außerhalb von Charlottesville. Eigentlich ja eher was für die High Society, aber vor ettlichen Jahren haben die Studenten das für sich entdeckt und nun ist es eine UVA-Tradition. Das wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen und so habe ich mich auch schick gemacht und bin hin. Obwohl es so ca. 80% Studenten dort waren, sind trotzdem alle schick angezogen mit Hemd und Khaki-Shorts bzw. Sommerkleid und großem Hut. Das Ganze ist dann aber eher wie ein große Party und es fließt reichlich Alkohol. Viele haben nicht mal ein einziges Pferd gesehen (ich schon) und mit einer immensen Hitze (waren wohl so 36°C) und fast keinem Schatten machen doch recht viele Schlapp. Ich hab's gut überstanden und es war ein wirklich lustiges Ereignis.