Freitag, 26. Juni 2009

Im Zentrum der Macht

Vorweg erstmal was Allgemeines: Leider ist meine Internetverbindung hier im Moment sehr wackelig und langsam, deshalb kann ich im Moment keine Bilder hochladen. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und ich euch wenigstens noch was vom Roadtrip zeigen kann.

Wie bereits im letzten Post erwähnt, wohne und arbeite ich nun also in Washington, DC. Seit zwei Wochen bin ich nun hier. Meine Unterkunft ist ein Wohnheimzimmer an der George Washington University. Wirklich nichts besonderes. Einzig die Lage ist ganz nett. Zur Arbeit laufe ich acht Minuten und zum Weißen Haus und allen anderen Berühmtheiten sind's nur zwei Blocks. Das hat auch den Vorteil, dass der Secret Service bei uns in der Straße Patrouille fährt. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer.
Mein Praktikum absolviere ich beim Center for Strategic and International Studies (http://www.csis.org/). Das ist ein Think Tank (deutch: Denkfabrik). Das bedeutet, dass wir uns anschauen, was in der Raumfahrt so passiert, das analysieren wir und dann geben wir den Politikern hier Empfehlungen, wie man es besser machen könnte. Die Arbeit is mal so, mal so. Manchmal gibt's gar nichts zu tun und ich surfe nur im Internet und an anderen Tagen sind wir auf vielen Events unterwegs. Letzten Donnerstag war ich zum Beispiel beim Senate Appropriations Committee (Die bestimmen, welches Ministerium, wie viel Geld bekommt.) und habe auf ein wenig mehr Geld für die NASA gehofft. Leider vergebens. Bei diesen Veranstaltungen lernt man dann auch viele wichtige und interessante Leute kennen.
Nächstes Woche ist ja Independence Day hier in den USA. Der höchste Feiertag bei den Amis. Ich habe noch keine Ahnung, wie und wo ich den feiern werde, aber ich denke, davon werde ich dann das nächste Mal berichten.

Samstag, 20. Juni 2009

Charlottesville und Umzug nach Washington

Donnerstagnach sind wir also in Charlottesville angekommen. Am nächsten Morgen wurde erstmal ausgeschlafen. Da wir ja an keinem Ort richtig lange geblieben sind und die meisten Frühstücksbuffets um 9 Uhr schließen, hatten wir kaum Gelgenheit mal so richtig auszuschlafen. Das wurde nun also endlich mal nachgeholt. Gegen Mittag trafen wir uns mit Dannie zum Mittagessen und danach gab es für Sebastian einen Rundgang auf unserem Campus. Ich denke mal, dass ich ihn ganz gut beeindrucken konnte. Den Campus werde ich wirklich vermissen, wenn es ab Oktober wieder in unsere Betonklötze in Stuttgart geht. Nachdem noch ein kleines Gewitter durchzog sind wir zu Fridays after Five nach Downtown gegangen und haben den schönen Abend genossen. Später ging's dann ins Charlottesviller Nachtleben, oder besser was davon noch übrig ist, jetzt wo die meisten Studenten in den Ferien sind.
Nach einer weiteren ausgedehnten Nachtruhe gab's den zweiten Teil der Campusführung. Die Sportstätten, sowie die Business- und die Lawschool. Unser Schmuckstück die John Paul Jones Arena war sogar offen, sodass ich dem Sebastian mal zeigen konnte, wie eine ordentliche Sporthalle aussieht. In der Business- und Lawschool bin ich selber auch noch nie gewesen. Die liegen beide etwas abseits vom Rest. Diese Gebäude sind auch nicht ganz so alt und geschichtsträchtig wie der Hauptteil der Uni. Da dort aber einiges an Geld drin steckt (Besuch beider Schulen ist nicht gerade billig), hat man an der Austattung und Architektur nicht gespart. Anschließend mussten noch ein paar Kleinigkeiten erledigt werden (unter anderem den ganzen Sand aus dem Auto entfernen). Nachdem wir das erste Spiel unserer Baseballmannschaft in der College World Series im Fernsehen gesehen hatten (leider verloren), ging's noch ein letztes Mal zur Corner.
Am Sonntagmorgen dann haben wir alle meine Habseligkeiten (Nicht wenig, bin mal gespannt, wie ich das später ins Flugzeug bekomme.) ins Auto gepackt und haben uns Richtung Washington DC aufgemacht. Nach einem Zwischenstopp im sehr interessanten Air and Space Museum kamen wir auch schließlich an meiner neuen Bleibe an. Einem Zimmer in einem der Wohnheime der George Washington University, nur zwei Blöcke vom Weißen Haus entfernt. Nach dem Schleppen von einigen Taschen und Koffern haben wir uns aufgemacht, damit ich dem Sebastian auch noch die Hauptstadt zeigen konnte. Nach meiner üblichen Touristenrunde waren wir auch ziemlich geschafft. Jetzt musste nur noch das Auto zurückgebracht werden. Da gab es dann auch noch den lustigsten Moment des Tages. Nachdem uns der Typ von der Autovermietung nach dem aktuellen Kilometerstand gefragt hatte, wollte er uns erst nicht glauben. Dachte sogar, dass der Kilometerzähler flasch geht. Aber wir haben ihm versichert, 8100 Meilen (13000 km) ist schon richtig. Ihr hätte mal seinen Gesichtsausdruck sehen sollen! Völlig erschöpft gingen wir dann ins Bett und am nächsten Morgen ist der Sebastian mit dem Bus nach New York zurückgefahren, von wo aus dann am Dienstag sein Rückflug nach Frankfurt ging. Ich bin dann später zu meinem ersten Arbeitstag gegangen, aber darüber gibt's später mehr.

Heimweg (LA, MS, AL, FL, GA, SC, NC, VA)

Von New Orleans aus sollte es also in zwei Tagen nach Charlottesville gehen. Los ging's Richtung Mississippi und Alabama entlang der Golfküste. Besonders erwähnendswert hier sind die lange Autobahnstücke auf Pfeilern (zumindestens für mich als Ingenieur). Da ein großer Teil der Gegend dort Sumpfland ist, hat man sich scheinbar entschieden, die Autobahn auf Pfeilern zu bauen. Eine interessante Variante, besonders wenn nebenan, ebenfalls auf Pfeilern, noch eine parallele Bundesstraße verläuft. Mich würde ja schonmal interessieren, was der ganze Spaß gekostet hat.
Eigentlich hatten wir nicht geplant in Florida vorbeizukommen, da aber der Sebastian, da unbedingt mal hinwollte und Pensacola ein nicht zu großer Umweg schien, sind wir also auch nach Florida. Als wir dann in Pensacola Beach halt machten um zu Mittag zu essen, entschlossen wir uns beim Anblick des wunderschönen Sandstrandes, doch ein paar Stunden mehr hier zu verbringen. So ließen wir uns also am weißen Sandstrand nieder und chillten noch einige Zeit dort. War eigentlich fast perfekt, da nicht zu heiß und das Wasser hatte auch ne angenehme Temperatur, so dass wir also auch noch baden konnten. Als es dann Abend wurde sind wir wieder abgezogen und haben uns weiter Richtung Norden aufgemacht. Nach einer nicht sehr ereignisreichen Fahrt durch Alabama, haben wir knapp nach der Grenze zu Georgia unser Nachtlager aufgeschlagen.
Am Donnerstag stand nun das letzte Stück der Reise zurück nach Charlottesville an. Nach langer Fahrt durch Georgia und North Carolina fing es in South Carolina langsam an zu regnen und zu gewittern. Scheinbar waren die Leute doch recht besorgt, da viele auf dem Seitenstreifen unter Brücken anhielten und dort verharrten. Wir jedoch fuhren langsam und mit viel Vorsicht weiter. Das Wetter wurden dann auf unserer Reise nach Norden auch immer heftiger. Für die nächsten fünf Stunden wurden wir von Gewittern begleitet, die teilweise so helle Blitze hatten, dass man für kurze Zeit geblendet war. Gegen 22 Uhr kamen wir aber doch wohlbehalten in Charlottesville an. Für mich war damit der Kreis geschlossen worden. Mein Roadtrip war quasi vollkommen.

Dienstag, 16. Juni 2009

New Orleans, LA

Nach einem nächtlichen Zwischenstopp irgendwo in Louisiana kamen wir Montagnachmittag in New Orleans an. Von der Touristeninformation hatten wir ein ziemlich günstiges Hotel direkt im French Quarter vermittelt bekommen. Von dort aus ging dann auch unser erster Erkundungszug los. Das Klima war insgesamt ziemlich heiß und schwül drückend und um dem zu entkommen suchten wir auch gleich ein Restaurant auf. Nach dem Abendessen sind wir noch ein wenig herumspaziert ohne echtes Ziel, um dann sehr verschwitzt im Hotel anzukommen. Nach einer Ruhepause haben wir uns dann ins Nachtleben gestürzt. Die berühmte Bourbon Street war gleich um die Ecke. Dort haben wir uns auch erstmal in einer Jazzbar niedergelassen und obwohl das Publikum doch etwas älter war und die Getränkepreise auch nicht ohne waren, war's ein netter Anfang vom Abend. Insgesamt war nicht sehr viel los in den Bars und Clubs (vielleicht weil's Montag war) und so schien sich alles in einer Bar zu konzentrieren, wo wir dann auch noch ein paar schöne Stunden hatten. Und scheinbar müssen hier die Bars auch nicht um 2 Uhr schließen, wie das sonst so überall üblich ist.
Nachdem wir endlich mal ein wenig ausschlafen konnten, ging es gegen frühen Nachmittag wieder zum Sightseeing. Nach weiterem Erkunden des French Quarters und ein paar Beignettes haben wir auf einer Fähre den Mississippi überquert und haben uns einen anderen Teil New Orleans angeschaut. Ich muss sagen, dass man an vielen Stellen schon noch die Spuren des großen Hurrikans sehen kann. Auch scheint die Stadt insgesamt fast wie ausgestorben (liegt vielleicht auch an der schwülen Hitze). Nach dem Abendessen, bei dem es für alle Crawfish, eine lokale schrimpähnliche Spezialität, gab, gingen wir ins Kino, um den Film "The Hangover" zu sehen. Ein sehr lustiger Film, besonders wenn man erst vor ein paar Tagen in Las Vegas gewesen ist. Danach haben wir noch ein wenig auf der Bourbon Street gefeiert.
Am nächsten Morgen haben wir Robert zum Flughafen gebracht, da er wieder zurück nach Kansas City fliegen musste. Nur noch zu zweit ging es also weiter Richtung Charlottesville.

Montag, 8. Juni 2009

Texas

Nach unserer kurzen Reise durch Arizona und New Mexico waren wir nun also in Texas angekommen. Als erstes ging's von El Paso nach Austin, der Hauptstadt Texas. Auf der langen Fahrt musste ich feststellen, dass Texas doch einiges mehr an Wald hat als ich vermutet hatte. Ansonsten sahen wir aber auch, was wir erwatet hatten: Viehherden und Ölpumpen. Im ländlichen Texas kamen wir auch noch durch Fredericksburg, einer kleinen deutschen Siedlung im Cowboyland. Dort gab es dann zahlreiche Geschäfte und Restaurants mit deutschen Schildern und Namen und entsprechend deutschen Spezialitäten (Schnitzel) im Angebot. Unser Favorit war da The Ausländer. Ein Restuarant mit Biergarten. In Austin angekommen, haben wir uns erstmal ein Steak gegönnt. Etwas was wir unbedingt in Texas machen wollten. Das war auch ziemlich lecker, nur hatte der Robert bis zum nächsten Tag noch damit zu kämpfen (18 oz. waren wohl doch etwas zu viel). Abends ging's dann auf Partymeile in Austin, welche mich doch ziemlich positiv überraschte. Austin scheint ein richtiger Geheimtipp zu sein.
Am nächsten Tag haben wir uns noch das State Capitol in Austin angeschaut. Wie alles in Texas ist auch dieses ein bisschen größer als in anderen Staaten. Eine interessante Nachbildung des Capitols in Washington. Von Austin ging's nach Houston, dort wollten wir uns ein Baseballspiel anschauen, schließlich sollte der Sebastian auch mal das amerikanischeste aller Spiele live erleben. Im Minute Maid Park schauten wir uns also die Houston Astros und die Pittsburgh Pirates an. Das Stadion ist übrigens eine Halle, mal was anderes. Will nicht wissen, was die Klimaanlage da kostet. Auch wenn der Robert fast eingeschlafen wäre, denke ich, dass es doch ne gute Idee war. Sebastian scheint nun auch Gefallen an Baseball gefunden zu haben. Nach dem Spiel sind wir noch ein wenig weiter in Richtung unseres nächsten Ziels gefahren: Galveston.
Am Sonntag sind wir also nach Galveston an die Golfküste gefahren, um mal einen Strandtag einzulegen, nachdem das ja am Pazifik am Wetter gescheitert war. Und obwohl es recht windig und es ein wenig wolkig war, hatten wir doch nen super Tag und haben nen schönen Sonnenbrand bekommen. Etwas sandig und rot ging's dann später weiter Richtung Louisiana zu unserem nächsten Ziel New Orleans.

Sonntag, 7. Juni 2009

Arizona und New Mexico

Von Flagstaff sind wir weiter Richtung Texas aufgebrochen. Währned die Landschaft zwischen Grand Canyon und Flagstaff noch von Wäldern geprägt war, verwandelte sich das Ganze nun mehr und mehr in eine richtige Wüste. Obwohl immer noch der Sand fehlte, gab es doch nun etliche Kakteen und auch die Temperaturen waren entsprechend. An einer Tankstelle waren es 107°F (39°C), unser bisheriger Rekord. In Tucson haben wir dann einen Zwischenstopp eingelegt und uns mit Stefan, einem Freund aus Stuttgart, der an einem ähnlichen Austauschprogramm an der University of Arizona teilnimmt, getroffen. Endlich haben wir auch mal bei einem richtigen Mexikaner (nicht Taco Bell) gegessen. Das hatten wir bisher auf unserem Weg durch den Südwesten noch nicht geschafft. Von Tucson ging’s weiter Richtung New Mexico. Leider haben wir nicht viel gesehen, da es inzwischen schon wieder dunkel wurde, aber man hat uns gesagt, dass es nicht sehr viel anders aussieht als Arizona und wir zu mindestens in diesem Teil des Staates nicht viel verpassen. Nach einer Weile erreichten wir Texas und da es auch schon wieder recht spät war, schlugen wir in El Paso direkt an der Grenze zwischen New Mexico, Texas und Mexico unser Nachtlager auf.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Grand Canyon, AZ

Von Las Vegas fuhren wir am Dienstag Richtung Arizona. Die erste Station auf diesem Weg und zugleich auch die Grenze zwischen Nevada und Arizona ist der Hoover-Damm und der Lake Meade. Hier wurde um Strom zu gewinnen der Colorado River angestaut. Aus der Sicht eines Ingenieurs doch ein sehr beeindruckendes Bauwerk und im Moment wird auch eine Brücke über den Canyon gebaut um den Verkehr auf dem Staudamm zu entlassen, auch ein sehr interessanter Anblick. Von dort ging es weiter Richtung Osten. Relativ spät in der Nacht kamen wir nahe des Nationalparks an und anders als ich erwartet hatte, gab es kein Überangebot an billigen Übernachtungsmöglichkeiten und so mussten wir nach einiger Sucherei in einem relativ teurem Raucherzimmer übernachten.
Leicht eingenebelt vom Rauchgestank in unserem Zimmer machten wir uns am nächsten Morgen zum Grand Canyon auf. Als wir am ersten Besucherparkplatz anhielten, war erstmal staunen angesagt. So etwas bombastisches habe ich noch nicht gesehen. Wirklich unbeschreiblich! Nach einer Mittagspause haben wir uns aufgemacht, ein wenig in den Canyon hinabzusteigen. Zum Fluss und zurück kann man es scheinbar kaum in einem Tag schaffen und überall stehen Schilder, die einem davon abraten und so machten wir nur eine zweistündige Wanderung bergab. Trotzdem gab es auch dort viele wunderschöne Ausblicke und die Stopps fürs Fotomachen trugen ihres zur Dauer der Unternehmung bei. Natürlich mussten wir auch wieder zurück zur Oberkannte des Canyons (Rim) und das war wirklich kein Kinderspiel. Obwohl wir einige Pausen machen mussten und absolut erschöpft oben ankamen, dauerte das doch nur 1,5 Stunden. Wir sind dann noch mit dem Shuttlebus zu einem weiteren Aussichtspunkt gefahren, wo wir dann unser mitgebrachtes Abendessen und den Sonnenuntergang genossen. Anschließend fuhren wir noch knapp zwei Stunden nach Flagstaff, um dort dieses Mal billiger zu übernachten.

Las Vegas, NV

Am Montag ging’s also auf ins Spielerparadies Las Vegas. Der Weg führte uns durch eine ziemlich wüstenähnliche Landschaft in Ostkalifornien und Nevada. Auf weite Strecken war da einfach nur karge Landschaft mit kleinen Sträuchern links und rechts des absolut geraden Highways. Kurz vor der Grenze zu Nevada haben wir noch einen kurzen Pitstop eingelegt und als wir da das Auto verliesen, haute es uns fast um. Absolut trocken und 100°F (37°C)!! Am Pazifik waren wir ja wärmetechnisch etwas enttäuscht worden, aber hier war’s wirklich schlimm. Nach etwas mehr Fahrt erhob sich dann plötzlich in Mitten dieser Mondlandschaft eine glitzernde Stadt. Das Ganze schien schon wie eine Fata Morgana, irgendwie unwirklich.
In Las Vegas angekommen sind wir erstmal mit dem Auto den Strip, die Straße an der alle großen Casinos und Hotels liegen, entlang gefahren. Das schonmal sehr beeindruckend. Ist wirklich unglaublich, was die sich da so einfallen haben lassen. Jedes Hotel/Casino hat ja ein eigenes Thema: Paris, New York, altes Rom, Venedig usw.. Das sind dann Mininachbauten von vielen berühmten Bauwerken und viele davon sehen wirklich sehr gut aus. Unser Hotel war das Luxor, welches das alte Ägypten als Thema hat und dementsprechend ne riesige Sphinx vor der Einfahrt stehen hat und das Hauptgebäude stellt eine Pyramide dar. Nachdem wir uns im Hotelzimmer kurz eingerichtet hatten, ging’s auch schon wieder auf den Strip. Inzwischen war es auch dunkel geworden und so konnte sich nun auch die ganze Lichterpracht Las Vegas entfalten. Das machte den Anblick noch einmal unglaublicher. Sehr beeindruckend. Nach dem Abendessen im Harley Davidson Restaurant ging’s zum Spielen in die Casinos. Doch so einfach war das Ganze nicht. Erstmal muss man wissen, wie die ganzen Spiele überhaupt funktionieren. Die Bedienung der Automaten (Slot Machines) ist zwar recht einfach, jedoch haben wir bis zum Schluss nicht wirklich herausgefunden, wann man wie viel gewinnt. Die besten Chancen soll man ja anscheinend beim Würfeln (Crabs) haben. Nachdem ich jedoch eine Casinoangestellte gefragt hatte, wie das funktioniert und sie mir voll begeistert einen langen Vortrag gehalten hatte, war ich doch keinen Deut schlauer. Also versuchten wir’s beim Roulette mal und endlich kam auch mal ein Erfolgserlebnis. Die Regeln und Rituale waren schnell kapiert und nach bereits einem Spiel waren aus meinen 20 Dollar Einsatz 56 Dollar geworden!! Wie das natürlich so ist, habe ich da nicht aufgehört und nach ein paar kleineren Gewinnen und größeren Verlusten war ich wieder bei 20 Dollar und hörte auf. Später habe ich’s dann nochmal probiert und wieder ist das gleiche passiert. Insgesamt habe ich beim Roulette knapp sieben Dollar verloren. Denke mal, dass das nicht zu schlimm war. Bei den Slot Machines ging’s immer nur um Centbeträge, aber einmal habe ich aus einem Cent Einsatz 900 gemacht!!! Stellt euch mal vor ich hätte einen Dollar gesetzt. Ich kann’s immer noch nicht so richtig fassen. An den Automaten habe ich nochmal fünf Dollar verloren. Insgesamt hielt sich mein Schaden also sehr in Grenzen. Nach der ganzen Spielerei sind wir noch in den Nachtclub unseres Hotels gegangen, um 2:45 Uhr!!! Endlich konnten wir mal Party machen bis wirklich spät in der Nacht. Um 4 Uhr war da dann aber auch Schluss.
Am nächsten Morgen sind Robert und ich extra früh aufgestanden, um den Pool noch etwas genießen zu können und dann mussten wir auch schon wieder packen und saßen wieder im Auto auf dem Weg zum Grand Canyon.

Los Angeles, CA

Auf der California Route 1 direkt an der Pazifikküste sind wir von Santa Cruz nach Los Angeles gefahren. Eine wirklich wunderschöne Route mit vielen Klippen und schönen Stränden und einmal haben wir sogar bei einer Seelöwenkolonie angehalten. Das sind doch scheinbar sehr faule Tiere. Nach einer Weile kamen wir dann auch endlich in der Stadt der Stars und Sternchen an. Wir hatten nen Tipp für ein Hostel in Hollywood bekommen, doch leider war die bereits ausgebucht, dort wurde uns jedoch eine andere Hostel direkt am Hollywood Boulevard empfohlen und tatsächlich hatten die da noch ein Zimmer für uns frei. Für die nächsten zwei Nächte residierten wir also direkt gegenüber vom berühmten Kodak Theater, wo unter anderem auch die Oscarverleihung stattfindet. Am Tag unserer Ankunft war auch gleich ne Filmpremiere dort, doch irgendwie haben wir die Stars verpasst während wir unsere Koffer aufs Zimmer getragen haben. Wir haben dann noch nen Spaziergang auf dem Hollywood Walk of Fame mit seinen berühmten Sternen gemacht, bevor beim Hooters zu Abend gegessen haben. Fürs Nachtprogramm versprach uns ein Promoter im Hostel vergünstigten Eintritt in einen Topp Club. Der Club war auch eigentlich nicht so schlecht, jedoch waren wir doch fast die einzigen Weißen dort und obwohl keiner was zu uns sagte, war es doch irgendwie komisch. Außerdem war der Promoter auch irgendwie ein wenig dubios. So bezahlten wir zwar weniger Eintritt, doch schien er das Geld in die eigene Tasche zu stecken anstatt es dem Club zu geben und als Sebastian dies zufällig vom Türsteher erfuhr, war der Promoter ziemlich sauer auf uns. Wir sind dann mal etwas früher gegangen. Und so war der erste Partyabend eher suboptimal, da wir nicht irgendwo anders 25 Dollar Eintritt bezahlen wollten, wenn ja alles um 2 Uhr schon zu macht. Sogar in LA!
Am nächsten Tag haben wir uns mit dem Auto auf Sightseeing begeben. Wir sind den Mullholland Drive entlang gefahren, haben das Hollywood Sign gesehen und sind durch die Villenviertel von Beverly Hills und Bell Air gefahren. Leider kann man von den richtige großen Villen meist nicht mehr als Hecken und ein großes Tor zur Einfahrt sehen. Wir sind dann weiter nach Santa Monica an den berühmten Pier mit der Achterbahn drauf und an den Strand. Robert und Sebastian haben auch im kalten Pazifik gebadet. Für mich war nicht nur das Wasser, sondern auch allgemein das Wetter war nicht gerade das, was ich mir von Kalifornien vorgestellt hatte. Es war mal wieder oft bewölkt und eher kühl. Am Pier haben wir dann auch Courtney, ihre Schwester Lindsey und ihre Freundin Meagan getroffen. Die besuchen gerade ihre älteste Schwester in LA und reisen auch ein wenig im Westen rum. Wir haben uns dann auch gleich für den Abend verabredet, es sollte ja dieses Mal besser werden. Auf dem Weg zurück zum Hostel sind wir noch durch Venice Beach gefahren, dem Versuch ein Venedig am Pazifik zu haben, nur mit modernen Häusern. Sah ganz nett aus war aber nicht übermäßig spektakulär. Abends haben wir uns wieder mit Courtney und Co. In einer Bar in Santa Monica getroffen und nachdem diese schloss, sind wir noch in eine Hotelbar am Sunset Boulevard eingekehrt. Das ganze Hotel war voll auf moderne Kunst gemacht und so schlief zum Beispiel in einem Glaskasten hinter der Rezeption eine junge Frau für jedermann sichtbar. Das wurde dann auch ein schöner Abend und um kurz nach 2 Uhr ging’s dann wieder heim in die Hostel. Am nächsten Tag sollte es nach Las Vegas gehen.