Freitag, 28. August 2009

Zu Hause

Wie die meisten ja schon mitbekommen haben, bin ich seit knapp zwei Wochen nun wieder in Deutschland. Hier also noch ein kleiner Bericht über die letzten Tage in den Staaten und die ersten Tage wieder zu Hause in Hünfeld.
Insgesamt waren die letzten Wochen in DC meist nicht übermäßig aufregend, aber ein paar Sachen gibt es doch zu berichten. Da wäre zum Beispiel das 40-jährige Jubiläum der Apollo 11 Mission. Das wurde natürlich ordentlich gefeiert. Unter Anderem mit einem kostenlosen Konzert des National Symphony Orchestra im berühmten Kennedy Center (nicht das Space Center in Florida). Anfangs gab's ein wenig Probleme an Tickets zu kommen, aber nachdem ich sehr, sehr lange angestanden hatte, konnte ich doch noch eins ergattern und das auch noch fast in der ersten Reihe. Das Konzert war dann auch wunderschön und und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich konnte sogar ein kurzes Schwätzchen mit dem neuen NASA Administrator Charly Bolden halten, leider ist das Fotos davon nichts geworden. Am Tag danach haben ein paar Apollo Astronauten im National Air & Space Museum Autogramme gegeben, doch auch hier war die Schlange unglaublich lang und deshalb habe ich mich darauf beschränkt ein paar Fotos von Buzz Aldrin, Michael Collins und Alan Bean zu schießen.
In den nächsten Wochen habe ich dann noch allerlei Museen und den National Zoo besucht. Der ist auch sehr empfehlenswert und kostenlos. Außerdem war ich noch mit Mike und Jeff beim einem Nationals Spiel.
Die letzte Woche in DC wurde dann mit meinem Umzug aus dem Studentenwohnheim zu Mike nach Arlington eingeleitet. Lief eigentlich ohne Probleme und war schon mal eine gute Generalprobe um zu sehen, ob alles in meine Koffer passt. Und obwohl ich vorher doch sehr skeptisch war, schien es doch möglich zu sein. Am letzten Wochenende in den USA bin ich nochmal nach Charlottesville. Da ja im Moment Ferien sind und auch sonst fast alle meine Freunde weggezogen sind, waren nicht mehr viele da, die ich kannte, aber trotzdem war es mir wichtig nochmal vorbeizuschauen. Immerhin konnte ich mich so noch von Cyrus, Patricia, dem Penthouse und der Uni verabschieden.
Zurück in Washington bin ich am Dienstag noch mit Mike und Emily zur Spitze des Washington Monuments aufgestiegen. Das wollte ich immer schonmal machen, hatte aber bisher nie die Zeit oder Tickets. Man hat wirklich einen sehr schönen Ausblick von dort. Leider sind die Fenster nicht wirklich gut geputzt und so wurden die Fotos nicht so atemberaubend. Am Mittwoch wurde ich dann abends noch von Emily und Mike mit einer Abschiedstorte überraschst. Nun war also die Zeit des Abschieds gekommen. In der Nacht zum Donnerstag musste ich dann noch meine Koffer packen. Das war schon ein ziemlicher Kampf, aber trotzdem konnte ich so ziemlich alles mitnehmen.
Am nächsten Morgen begann also dann meine Heimreise. Das Ganze sollte in zwei Stationen ablaufen. Donnerstag noch den halben Tag arbeiten und dann mit dem Bus nach Philadelphia. Dort Courtney treffen, eine Nacht bei ihr in New Jersey übernachten und dann von dort mit dem Zug nach New York City, um dann dort in meinen Flieger zu steigen. Bereits der Weg von Mike's Apartment zur Arbeit verlangte mir einiges ab. Die knapp 75 kg Gepäck und das warme Wetter machten die Sache nicht wirklich einfach. Meinen ürsprünglichen Plan, so viel wie möglich ÖPNV zu nutzen, gab ich danach auf. Mittags ging's dann also mit dem Taxi von der Arbeit zum Busterminal. Der Buss hatte zwar ziemlich Verspätung, aber ansonsten lief dann bis Philadelphia alles gut. Dort wurde ich von Courtney in Empfang genommen und wir sind anschließend noch zum Abendessen ausgegangen. Übernachtet habe ich dann bei ihr zu Hause in Marlton, NJ. Mir fällt gerade so auf, dass ich die ersten Nacht in den USA in ihrem Haus in Charlottesville geschlafen habe und nun die letzte ebenfalls bei ihr. So schließt sich also der Kreis. Am nächsten Morgen haben wir noch schnell mein Gepäck gewogen und natürlich war es zu schwer. Aber was soll ich machen? Und so ging es trotzdem mit dem Auto zum Bahnhof. Nachdem ich mich verabschiedet hatte, ging es mit den Zug nach NYC. Dort angekommen hatte ich erstmal ziemliche Probleme den Shuttlebus zum Flughafen zu finden. Mit meinem Gepäck natürlich auch nicht unbedingt ein Vergnügen. Gott sei Dank hatte ich genug Zeit eingeplant und so kam ich schlussendlich zwar über 1,5 Stunden später am Flughafen an, aber trotzdem noch früh genug. Dort gab es dann auch schon die nächsten Probleme: Mein Gepäck war zu schwer. Die wollten jetzt doch wirklich $ 150 dafür von mir habe! Da habe ich meine Sachen direkt vorm Schalter ausgepackt und neu geordnet. Das Handgepäck wird ja nicht gewogen und so löste ich das Problem dann auch. Nun war alles gut und ich wurde endlich mein Gepäck los. Die beiden Flüge von NYC nach Washington (Ich weiß, ziemlich umständlich. Ging aber leider nicht anders.) und von dort nach Frankfurt verliefen ohne Probleme. Und so konnte mich mein Vater, meine Schwester und ihr Freund so gegen 12:30 Uhr in Frankfurt in Empfang nehmen. Für Samstagabend hatte ich auch gleich meine Freunde von zu Hause eingeladen und zusammen hatte wir einen sehr schönen ersten Abend in Deutschland und zu Hause.

Sonntag, 12. Juli 2009

Amerikas Geburtstagsparty und Bill Clinton

Von der Arbeit gibt's eigentlich nicht viel zu berichten. Oft sitze ich einfach nur am Computer und surfe im Internet. Dannn mache ich immer mal einige Kleinigkeiten wie Adressen raussuchen usw.. Immerhin brauche ich keinen Kaffee zu kochen und kopiert habe ich auch noch nichts. Ansonsten sind wir auf vielen Veranstaltungen unterwegs und treffen wichtige Leute. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass sich meine Chefin auch nicht zu Tode arbeitet. Mal schauen, was die nächsten Wochen noch so bringen.
Am 4. Juli war ja bekanntlich der höchste Feiertag der Amis: Independence Day!! Natürlich stieg dazu auch in Washington eine große Feier. Angefangen hat das ganze mit ner großen Parade, die ich aber leider verpasst habe, weil mir das doch zu früh war und ich noch den ganzen Tag draußen in der Hitze verbringen musste. Gegen 15:30 Uhr bin ich dann am Capitol angekommen, vor dem nämlich das offizielle Geburtstagskonzert stattfand. Und weil das Ganze umsonst war, musste man früh da sein und sich anstellen. Nach knapp 40 Minuten Wartezeit habe ich dann endlich auch die Sicherheitskontrolle passiert und konnte mich auf den Stufen des Kapitols niederlassen. Leider war der Rasen direkt vor der Bühne bereits überfüllt. Es war nun also knapp 16:30 Uhr und das Konzert ging erst um 20 Uhr los. Gott sei Dank war ich vorbereitet und hatte Essen und Getränke dabei. Nach einigen Stunden in-der-Sonne-brüten fing das Spektakel also endlich an. Gesungen haben Barry Manilow, Aretha Franklin, die Sesamstraße, die Hauptdarsteller der Jersey Boys (Musical) und Natasha Bedingfield. Begleitet wurde das ganze vom National Symphony Orchestra. Gegen 21:15 Uhr war dann die eigentliche Show vorbei und das bombastische Feuerwerk startete. Am anderen Ende der National Mall, am Washington Monument fand das statt. Man konnte es aber natürlich auch vom Capitol aus gut sehen. 45 Minuten dauerte das Feuerwerk und gleichzeitig spielten verschiedene Militärkapellen bekannte Märsche. Insgesamt eine sehr spektakuläre Geburtstagsfeier. Da könnte wir uns am 3. Oktober wirklich mal was von abschneiden.
Die zweiten bemerkenswerte Sache der letzten Zeit war als ich bei einer Rede von Bill Clinton war. Dafür habe ich sogar nen Tag von der Arbeit freibekommen. Letzten Mittwoch war ich also bei der National Conference von Campus Progress, einer Studentenorganisation, die der demokratischen Partei nahe steht. Ich habe das nur zufällig mitbekommen und da habe ich mich einfach mal im Internet als Delegierter beworben und tatsächlich, ich durfte teilnehmen. Das Ganze fand in den Konferenzräumen eines sehr schicken Hotels im Washingtoner Norden statt. Studenten aus dem ganzen Land kamen zusammen, um über progressive (So nennt man scheinbar links von der Mitte hier, wenn man links nicht sagen will.) Politik zu diskutieren. Den ganzen Tag gab es dann Reden und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen (Menschenrechte, Gesundheitssystem etc.) von verschieden bekannten Personen und dazwischen gab's immermal was zu essen. Umsonst natürlich. Der letzte Abschnitt des Programms war dann der Höhepunkt: Erst sprach die Gesundheitsministerin, dann ein in den USA sehr bekannter und beliebter Comedian (John Oliver) und anschließend die dritthöchste Person in der amerikanischen Politik (nach dem Präsidenten und seinem Vize), Nancy Pelosi, die Sprecherin des Representantenhauses. Die Krönung, auf die alle schon lange warteten, war dann aber der 42. Präsident der USA, Bill Clinton. 45 Minuten machte er der jungen Generation im Saale klar, dass wir an einem sehr entscheidenden Punkt sind und wir alle den Präsidenten bei seinen Plänen unterstützen sollen. Ohne Manusskript und Teleprompter konnte er alle im Raum fesseln. Wirklich ein genialer Redner. Nach seiner Rede hat er noch ne ganze Weile Hände geschüttelt und Fotos mit Leuten gemacht, doch leider konnte ich nicht bis zu ihm vordringen, bevor er wieder verschwand. Der Tag hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Viel kostenloses Essen und nen Präsidenten gesehen: positive Bilanz.

Freitag, 26. Juni 2009

Im Zentrum der Macht

Vorweg erstmal was Allgemeines: Leider ist meine Internetverbindung hier im Moment sehr wackelig und langsam, deshalb kann ich im Moment keine Bilder hochladen. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und ich euch wenigstens noch was vom Roadtrip zeigen kann.

Wie bereits im letzten Post erwähnt, wohne und arbeite ich nun also in Washington, DC. Seit zwei Wochen bin ich nun hier. Meine Unterkunft ist ein Wohnheimzimmer an der George Washington University. Wirklich nichts besonderes. Einzig die Lage ist ganz nett. Zur Arbeit laufe ich acht Minuten und zum Weißen Haus und allen anderen Berühmtheiten sind's nur zwei Blocks. Das hat auch den Vorteil, dass der Secret Service bei uns in der Straße Patrouille fährt. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer.
Mein Praktikum absolviere ich beim Center for Strategic and International Studies (http://www.csis.org/). Das ist ein Think Tank (deutch: Denkfabrik). Das bedeutet, dass wir uns anschauen, was in der Raumfahrt so passiert, das analysieren wir und dann geben wir den Politikern hier Empfehlungen, wie man es besser machen könnte. Die Arbeit is mal so, mal so. Manchmal gibt's gar nichts zu tun und ich surfe nur im Internet und an anderen Tagen sind wir auf vielen Events unterwegs. Letzten Donnerstag war ich zum Beispiel beim Senate Appropriations Committee (Die bestimmen, welches Ministerium, wie viel Geld bekommt.) und habe auf ein wenig mehr Geld für die NASA gehofft. Leider vergebens. Bei diesen Veranstaltungen lernt man dann auch viele wichtige und interessante Leute kennen.
Nächstes Woche ist ja Independence Day hier in den USA. Der höchste Feiertag bei den Amis. Ich habe noch keine Ahnung, wie und wo ich den feiern werde, aber ich denke, davon werde ich dann das nächste Mal berichten.

Samstag, 20. Juni 2009

Charlottesville und Umzug nach Washington

Donnerstagnach sind wir also in Charlottesville angekommen. Am nächsten Morgen wurde erstmal ausgeschlafen. Da wir ja an keinem Ort richtig lange geblieben sind und die meisten Frühstücksbuffets um 9 Uhr schließen, hatten wir kaum Gelgenheit mal so richtig auszuschlafen. Das wurde nun also endlich mal nachgeholt. Gegen Mittag trafen wir uns mit Dannie zum Mittagessen und danach gab es für Sebastian einen Rundgang auf unserem Campus. Ich denke mal, dass ich ihn ganz gut beeindrucken konnte. Den Campus werde ich wirklich vermissen, wenn es ab Oktober wieder in unsere Betonklötze in Stuttgart geht. Nachdem noch ein kleines Gewitter durchzog sind wir zu Fridays after Five nach Downtown gegangen und haben den schönen Abend genossen. Später ging's dann ins Charlottesviller Nachtleben, oder besser was davon noch übrig ist, jetzt wo die meisten Studenten in den Ferien sind.
Nach einer weiteren ausgedehnten Nachtruhe gab's den zweiten Teil der Campusführung. Die Sportstätten, sowie die Business- und die Lawschool. Unser Schmuckstück die John Paul Jones Arena war sogar offen, sodass ich dem Sebastian mal zeigen konnte, wie eine ordentliche Sporthalle aussieht. In der Business- und Lawschool bin ich selber auch noch nie gewesen. Die liegen beide etwas abseits vom Rest. Diese Gebäude sind auch nicht ganz so alt und geschichtsträchtig wie der Hauptteil der Uni. Da dort aber einiges an Geld drin steckt (Besuch beider Schulen ist nicht gerade billig), hat man an der Austattung und Architektur nicht gespart. Anschließend mussten noch ein paar Kleinigkeiten erledigt werden (unter anderem den ganzen Sand aus dem Auto entfernen). Nachdem wir das erste Spiel unserer Baseballmannschaft in der College World Series im Fernsehen gesehen hatten (leider verloren), ging's noch ein letztes Mal zur Corner.
Am Sonntagmorgen dann haben wir alle meine Habseligkeiten (Nicht wenig, bin mal gespannt, wie ich das später ins Flugzeug bekomme.) ins Auto gepackt und haben uns Richtung Washington DC aufgemacht. Nach einem Zwischenstopp im sehr interessanten Air and Space Museum kamen wir auch schließlich an meiner neuen Bleibe an. Einem Zimmer in einem der Wohnheime der George Washington University, nur zwei Blöcke vom Weißen Haus entfernt. Nach dem Schleppen von einigen Taschen und Koffern haben wir uns aufgemacht, damit ich dem Sebastian auch noch die Hauptstadt zeigen konnte. Nach meiner üblichen Touristenrunde waren wir auch ziemlich geschafft. Jetzt musste nur noch das Auto zurückgebracht werden. Da gab es dann auch noch den lustigsten Moment des Tages. Nachdem uns der Typ von der Autovermietung nach dem aktuellen Kilometerstand gefragt hatte, wollte er uns erst nicht glauben. Dachte sogar, dass der Kilometerzähler flasch geht. Aber wir haben ihm versichert, 8100 Meilen (13000 km) ist schon richtig. Ihr hätte mal seinen Gesichtsausdruck sehen sollen! Völlig erschöpft gingen wir dann ins Bett und am nächsten Morgen ist der Sebastian mit dem Bus nach New York zurückgefahren, von wo aus dann am Dienstag sein Rückflug nach Frankfurt ging. Ich bin dann später zu meinem ersten Arbeitstag gegangen, aber darüber gibt's später mehr.

Heimweg (LA, MS, AL, FL, GA, SC, NC, VA)

Von New Orleans aus sollte es also in zwei Tagen nach Charlottesville gehen. Los ging's Richtung Mississippi und Alabama entlang der Golfküste. Besonders erwähnendswert hier sind die lange Autobahnstücke auf Pfeilern (zumindestens für mich als Ingenieur). Da ein großer Teil der Gegend dort Sumpfland ist, hat man sich scheinbar entschieden, die Autobahn auf Pfeilern zu bauen. Eine interessante Variante, besonders wenn nebenan, ebenfalls auf Pfeilern, noch eine parallele Bundesstraße verläuft. Mich würde ja schonmal interessieren, was der ganze Spaß gekostet hat.
Eigentlich hatten wir nicht geplant in Florida vorbeizukommen, da aber der Sebastian, da unbedingt mal hinwollte und Pensacola ein nicht zu großer Umweg schien, sind wir also auch nach Florida. Als wir dann in Pensacola Beach halt machten um zu Mittag zu essen, entschlossen wir uns beim Anblick des wunderschönen Sandstrandes, doch ein paar Stunden mehr hier zu verbringen. So ließen wir uns also am weißen Sandstrand nieder und chillten noch einige Zeit dort. War eigentlich fast perfekt, da nicht zu heiß und das Wasser hatte auch ne angenehme Temperatur, so dass wir also auch noch baden konnten. Als es dann Abend wurde sind wir wieder abgezogen und haben uns weiter Richtung Norden aufgemacht. Nach einer nicht sehr ereignisreichen Fahrt durch Alabama, haben wir knapp nach der Grenze zu Georgia unser Nachtlager aufgeschlagen.
Am Donnerstag stand nun das letzte Stück der Reise zurück nach Charlottesville an. Nach langer Fahrt durch Georgia und North Carolina fing es in South Carolina langsam an zu regnen und zu gewittern. Scheinbar waren die Leute doch recht besorgt, da viele auf dem Seitenstreifen unter Brücken anhielten und dort verharrten. Wir jedoch fuhren langsam und mit viel Vorsicht weiter. Das Wetter wurden dann auf unserer Reise nach Norden auch immer heftiger. Für die nächsten fünf Stunden wurden wir von Gewittern begleitet, die teilweise so helle Blitze hatten, dass man für kurze Zeit geblendet war. Gegen 22 Uhr kamen wir aber doch wohlbehalten in Charlottesville an. Für mich war damit der Kreis geschlossen worden. Mein Roadtrip war quasi vollkommen.

Dienstag, 16. Juni 2009

New Orleans, LA

Nach einem nächtlichen Zwischenstopp irgendwo in Louisiana kamen wir Montagnachmittag in New Orleans an. Von der Touristeninformation hatten wir ein ziemlich günstiges Hotel direkt im French Quarter vermittelt bekommen. Von dort aus ging dann auch unser erster Erkundungszug los. Das Klima war insgesamt ziemlich heiß und schwül drückend und um dem zu entkommen suchten wir auch gleich ein Restaurant auf. Nach dem Abendessen sind wir noch ein wenig herumspaziert ohne echtes Ziel, um dann sehr verschwitzt im Hotel anzukommen. Nach einer Ruhepause haben wir uns dann ins Nachtleben gestürzt. Die berühmte Bourbon Street war gleich um die Ecke. Dort haben wir uns auch erstmal in einer Jazzbar niedergelassen und obwohl das Publikum doch etwas älter war und die Getränkepreise auch nicht ohne waren, war's ein netter Anfang vom Abend. Insgesamt war nicht sehr viel los in den Bars und Clubs (vielleicht weil's Montag war) und so schien sich alles in einer Bar zu konzentrieren, wo wir dann auch noch ein paar schöne Stunden hatten. Und scheinbar müssen hier die Bars auch nicht um 2 Uhr schließen, wie das sonst so überall üblich ist.
Nachdem wir endlich mal ein wenig ausschlafen konnten, ging es gegen frühen Nachmittag wieder zum Sightseeing. Nach weiterem Erkunden des French Quarters und ein paar Beignettes haben wir auf einer Fähre den Mississippi überquert und haben uns einen anderen Teil New Orleans angeschaut. Ich muss sagen, dass man an vielen Stellen schon noch die Spuren des großen Hurrikans sehen kann. Auch scheint die Stadt insgesamt fast wie ausgestorben (liegt vielleicht auch an der schwülen Hitze). Nach dem Abendessen, bei dem es für alle Crawfish, eine lokale schrimpähnliche Spezialität, gab, gingen wir ins Kino, um den Film "The Hangover" zu sehen. Ein sehr lustiger Film, besonders wenn man erst vor ein paar Tagen in Las Vegas gewesen ist. Danach haben wir noch ein wenig auf der Bourbon Street gefeiert.
Am nächsten Morgen haben wir Robert zum Flughafen gebracht, da er wieder zurück nach Kansas City fliegen musste. Nur noch zu zweit ging es also weiter Richtung Charlottesville.

Montag, 8. Juni 2009

Texas

Nach unserer kurzen Reise durch Arizona und New Mexico waren wir nun also in Texas angekommen. Als erstes ging's von El Paso nach Austin, der Hauptstadt Texas. Auf der langen Fahrt musste ich feststellen, dass Texas doch einiges mehr an Wald hat als ich vermutet hatte. Ansonsten sahen wir aber auch, was wir erwatet hatten: Viehherden und Ölpumpen. Im ländlichen Texas kamen wir auch noch durch Fredericksburg, einer kleinen deutschen Siedlung im Cowboyland. Dort gab es dann zahlreiche Geschäfte und Restaurants mit deutschen Schildern und Namen und entsprechend deutschen Spezialitäten (Schnitzel) im Angebot. Unser Favorit war da The Ausländer. Ein Restuarant mit Biergarten. In Austin angekommen, haben wir uns erstmal ein Steak gegönnt. Etwas was wir unbedingt in Texas machen wollten. Das war auch ziemlich lecker, nur hatte der Robert bis zum nächsten Tag noch damit zu kämpfen (18 oz. waren wohl doch etwas zu viel). Abends ging's dann auf Partymeile in Austin, welche mich doch ziemlich positiv überraschte. Austin scheint ein richtiger Geheimtipp zu sein.
Am nächsten Tag haben wir uns noch das State Capitol in Austin angeschaut. Wie alles in Texas ist auch dieses ein bisschen größer als in anderen Staaten. Eine interessante Nachbildung des Capitols in Washington. Von Austin ging's nach Houston, dort wollten wir uns ein Baseballspiel anschauen, schließlich sollte der Sebastian auch mal das amerikanischeste aller Spiele live erleben. Im Minute Maid Park schauten wir uns also die Houston Astros und die Pittsburgh Pirates an. Das Stadion ist übrigens eine Halle, mal was anderes. Will nicht wissen, was die Klimaanlage da kostet. Auch wenn der Robert fast eingeschlafen wäre, denke ich, dass es doch ne gute Idee war. Sebastian scheint nun auch Gefallen an Baseball gefunden zu haben. Nach dem Spiel sind wir noch ein wenig weiter in Richtung unseres nächsten Ziels gefahren: Galveston.
Am Sonntag sind wir also nach Galveston an die Golfküste gefahren, um mal einen Strandtag einzulegen, nachdem das ja am Pazifik am Wetter gescheitert war. Und obwohl es recht windig und es ein wenig wolkig war, hatten wir doch nen super Tag und haben nen schönen Sonnenbrand bekommen. Etwas sandig und rot ging's dann später weiter Richtung Louisiana zu unserem nächsten Ziel New Orleans.

Sonntag, 7. Juni 2009

Arizona und New Mexico

Von Flagstaff sind wir weiter Richtung Texas aufgebrochen. Währned die Landschaft zwischen Grand Canyon und Flagstaff noch von Wäldern geprägt war, verwandelte sich das Ganze nun mehr und mehr in eine richtige Wüste. Obwohl immer noch der Sand fehlte, gab es doch nun etliche Kakteen und auch die Temperaturen waren entsprechend. An einer Tankstelle waren es 107°F (39°C), unser bisheriger Rekord. In Tucson haben wir dann einen Zwischenstopp eingelegt und uns mit Stefan, einem Freund aus Stuttgart, der an einem ähnlichen Austauschprogramm an der University of Arizona teilnimmt, getroffen. Endlich haben wir auch mal bei einem richtigen Mexikaner (nicht Taco Bell) gegessen. Das hatten wir bisher auf unserem Weg durch den Südwesten noch nicht geschafft. Von Tucson ging’s weiter Richtung New Mexico. Leider haben wir nicht viel gesehen, da es inzwischen schon wieder dunkel wurde, aber man hat uns gesagt, dass es nicht sehr viel anders aussieht als Arizona und wir zu mindestens in diesem Teil des Staates nicht viel verpassen. Nach einer Weile erreichten wir Texas und da es auch schon wieder recht spät war, schlugen wir in El Paso direkt an der Grenze zwischen New Mexico, Texas und Mexico unser Nachtlager auf.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Grand Canyon, AZ

Von Las Vegas fuhren wir am Dienstag Richtung Arizona. Die erste Station auf diesem Weg und zugleich auch die Grenze zwischen Nevada und Arizona ist der Hoover-Damm und der Lake Meade. Hier wurde um Strom zu gewinnen der Colorado River angestaut. Aus der Sicht eines Ingenieurs doch ein sehr beeindruckendes Bauwerk und im Moment wird auch eine Brücke über den Canyon gebaut um den Verkehr auf dem Staudamm zu entlassen, auch ein sehr interessanter Anblick. Von dort ging es weiter Richtung Osten. Relativ spät in der Nacht kamen wir nahe des Nationalparks an und anders als ich erwartet hatte, gab es kein Überangebot an billigen Übernachtungsmöglichkeiten und so mussten wir nach einiger Sucherei in einem relativ teurem Raucherzimmer übernachten.
Leicht eingenebelt vom Rauchgestank in unserem Zimmer machten wir uns am nächsten Morgen zum Grand Canyon auf. Als wir am ersten Besucherparkplatz anhielten, war erstmal staunen angesagt. So etwas bombastisches habe ich noch nicht gesehen. Wirklich unbeschreiblich! Nach einer Mittagspause haben wir uns aufgemacht, ein wenig in den Canyon hinabzusteigen. Zum Fluss und zurück kann man es scheinbar kaum in einem Tag schaffen und überall stehen Schilder, die einem davon abraten und so machten wir nur eine zweistündige Wanderung bergab. Trotzdem gab es auch dort viele wunderschöne Ausblicke und die Stopps fürs Fotomachen trugen ihres zur Dauer der Unternehmung bei. Natürlich mussten wir auch wieder zurück zur Oberkannte des Canyons (Rim) und das war wirklich kein Kinderspiel. Obwohl wir einige Pausen machen mussten und absolut erschöpft oben ankamen, dauerte das doch nur 1,5 Stunden. Wir sind dann noch mit dem Shuttlebus zu einem weiteren Aussichtspunkt gefahren, wo wir dann unser mitgebrachtes Abendessen und den Sonnenuntergang genossen. Anschließend fuhren wir noch knapp zwei Stunden nach Flagstaff, um dort dieses Mal billiger zu übernachten.

Las Vegas, NV

Am Montag ging’s also auf ins Spielerparadies Las Vegas. Der Weg führte uns durch eine ziemlich wüstenähnliche Landschaft in Ostkalifornien und Nevada. Auf weite Strecken war da einfach nur karge Landschaft mit kleinen Sträuchern links und rechts des absolut geraden Highways. Kurz vor der Grenze zu Nevada haben wir noch einen kurzen Pitstop eingelegt und als wir da das Auto verliesen, haute es uns fast um. Absolut trocken und 100°F (37°C)!! Am Pazifik waren wir ja wärmetechnisch etwas enttäuscht worden, aber hier war’s wirklich schlimm. Nach etwas mehr Fahrt erhob sich dann plötzlich in Mitten dieser Mondlandschaft eine glitzernde Stadt. Das Ganze schien schon wie eine Fata Morgana, irgendwie unwirklich.
In Las Vegas angekommen sind wir erstmal mit dem Auto den Strip, die Straße an der alle großen Casinos und Hotels liegen, entlang gefahren. Das schonmal sehr beeindruckend. Ist wirklich unglaublich, was die sich da so einfallen haben lassen. Jedes Hotel/Casino hat ja ein eigenes Thema: Paris, New York, altes Rom, Venedig usw.. Das sind dann Mininachbauten von vielen berühmten Bauwerken und viele davon sehen wirklich sehr gut aus. Unser Hotel war das Luxor, welches das alte Ägypten als Thema hat und dementsprechend ne riesige Sphinx vor der Einfahrt stehen hat und das Hauptgebäude stellt eine Pyramide dar. Nachdem wir uns im Hotelzimmer kurz eingerichtet hatten, ging’s auch schon wieder auf den Strip. Inzwischen war es auch dunkel geworden und so konnte sich nun auch die ganze Lichterpracht Las Vegas entfalten. Das machte den Anblick noch einmal unglaublicher. Sehr beeindruckend. Nach dem Abendessen im Harley Davidson Restaurant ging’s zum Spielen in die Casinos. Doch so einfach war das Ganze nicht. Erstmal muss man wissen, wie die ganzen Spiele überhaupt funktionieren. Die Bedienung der Automaten (Slot Machines) ist zwar recht einfach, jedoch haben wir bis zum Schluss nicht wirklich herausgefunden, wann man wie viel gewinnt. Die besten Chancen soll man ja anscheinend beim Würfeln (Crabs) haben. Nachdem ich jedoch eine Casinoangestellte gefragt hatte, wie das funktioniert und sie mir voll begeistert einen langen Vortrag gehalten hatte, war ich doch keinen Deut schlauer. Also versuchten wir’s beim Roulette mal und endlich kam auch mal ein Erfolgserlebnis. Die Regeln und Rituale waren schnell kapiert und nach bereits einem Spiel waren aus meinen 20 Dollar Einsatz 56 Dollar geworden!! Wie das natürlich so ist, habe ich da nicht aufgehört und nach ein paar kleineren Gewinnen und größeren Verlusten war ich wieder bei 20 Dollar und hörte auf. Später habe ich’s dann nochmal probiert und wieder ist das gleiche passiert. Insgesamt habe ich beim Roulette knapp sieben Dollar verloren. Denke mal, dass das nicht zu schlimm war. Bei den Slot Machines ging’s immer nur um Centbeträge, aber einmal habe ich aus einem Cent Einsatz 900 gemacht!!! Stellt euch mal vor ich hätte einen Dollar gesetzt. Ich kann’s immer noch nicht so richtig fassen. An den Automaten habe ich nochmal fünf Dollar verloren. Insgesamt hielt sich mein Schaden also sehr in Grenzen. Nach der ganzen Spielerei sind wir noch in den Nachtclub unseres Hotels gegangen, um 2:45 Uhr!!! Endlich konnten wir mal Party machen bis wirklich spät in der Nacht. Um 4 Uhr war da dann aber auch Schluss.
Am nächsten Morgen sind Robert und ich extra früh aufgestanden, um den Pool noch etwas genießen zu können und dann mussten wir auch schon wieder packen und saßen wieder im Auto auf dem Weg zum Grand Canyon.

Los Angeles, CA

Auf der California Route 1 direkt an der Pazifikküste sind wir von Santa Cruz nach Los Angeles gefahren. Eine wirklich wunderschöne Route mit vielen Klippen und schönen Stränden und einmal haben wir sogar bei einer Seelöwenkolonie angehalten. Das sind doch scheinbar sehr faule Tiere. Nach einer Weile kamen wir dann auch endlich in der Stadt der Stars und Sternchen an. Wir hatten nen Tipp für ein Hostel in Hollywood bekommen, doch leider war die bereits ausgebucht, dort wurde uns jedoch eine andere Hostel direkt am Hollywood Boulevard empfohlen und tatsächlich hatten die da noch ein Zimmer für uns frei. Für die nächsten zwei Nächte residierten wir also direkt gegenüber vom berühmten Kodak Theater, wo unter anderem auch die Oscarverleihung stattfindet. Am Tag unserer Ankunft war auch gleich ne Filmpremiere dort, doch irgendwie haben wir die Stars verpasst während wir unsere Koffer aufs Zimmer getragen haben. Wir haben dann noch nen Spaziergang auf dem Hollywood Walk of Fame mit seinen berühmten Sternen gemacht, bevor beim Hooters zu Abend gegessen haben. Fürs Nachtprogramm versprach uns ein Promoter im Hostel vergünstigten Eintritt in einen Topp Club. Der Club war auch eigentlich nicht so schlecht, jedoch waren wir doch fast die einzigen Weißen dort und obwohl keiner was zu uns sagte, war es doch irgendwie komisch. Außerdem war der Promoter auch irgendwie ein wenig dubios. So bezahlten wir zwar weniger Eintritt, doch schien er das Geld in die eigene Tasche zu stecken anstatt es dem Club zu geben und als Sebastian dies zufällig vom Türsteher erfuhr, war der Promoter ziemlich sauer auf uns. Wir sind dann mal etwas früher gegangen. Und so war der erste Partyabend eher suboptimal, da wir nicht irgendwo anders 25 Dollar Eintritt bezahlen wollten, wenn ja alles um 2 Uhr schon zu macht. Sogar in LA!
Am nächsten Tag haben wir uns mit dem Auto auf Sightseeing begeben. Wir sind den Mullholland Drive entlang gefahren, haben das Hollywood Sign gesehen und sind durch die Villenviertel von Beverly Hills und Bell Air gefahren. Leider kann man von den richtige großen Villen meist nicht mehr als Hecken und ein großes Tor zur Einfahrt sehen. Wir sind dann weiter nach Santa Monica an den berühmten Pier mit der Achterbahn drauf und an den Strand. Robert und Sebastian haben auch im kalten Pazifik gebadet. Für mich war nicht nur das Wasser, sondern auch allgemein das Wetter war nicht gerade das, was ich mir von Kalifornien vorgestellt hatte. Es war mal wieder oft bewölkt und eher kühl. Am Pier haben wir dann auch Courtney, ihre Schwester Lindsey und ihre Freundin Meagan getroffen. Die besuchen gerade ihre älteste Schwester in LA und reisen auch ein wenig im Westen rum. Wir haben uns dann auch gleich für den Abend verabredet, es sollte ja dieses Mal besser werden. Auf dem Weg zurück zum Hostel sind wir noch durch Venice Beach gefahren, dem Versuch ein Venedig am Pazifik zu haben, nur mit modernen Häusern. Sah ganz nett aus war aber nicht übermäßig spektakulär. Abends haben wir uns wieder mit Courtney und Co. In einer Bar in Santa Monica getroffen und nachdem diese schloss, sind wir noch in eine Hotelbar am Sunset Boulevard eingekehrt. Das ganze Hotel war voll auf moderne Kunst gemacht und so schlief zum Beispiel in einem Glaskasten hinter der Rezeption eine junge Frau für jedermann sichtbar. Das wurde dann auch ein schöner Abend und um kurz nach 2 Uhr ging’s dann wieder heim in die Hostel. Am nächsten Tag sollte es nach Las Vegas gehen.

Sonntag, 31. Mai 2009

San Francisco, CA

Auf dem Weg von Reno nach San Francisco ging es mal wieder durch die Berge. Nicht ganz so hoch wie die Rockies, aber obwohl es eigentlich ziemlich warm war, lag auf manchen Gipfeln noch Schnee. Gegen 23:30 Uhr kamen wir am Hostel in San Francisco an. Voller Tatendrang wollte wir natürlich noch etwas von der Stadt sehen, jedoch mussten wir bald feststellen, dass auf Grund des Nebels und des recht kühlen Windes nicht sehr viel zu sehen war und irgendwie die Stadt vollkommen ausgestorben war. So ging’s also wieder zurück zum Hostel und ins Bett.
Am nächsten Tag haben wir uns aufgemacht, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Da San Francisco ziemlich hügelig ist, war das doch recht anstrengend. Auch das Wetter spielte nicht so ganz mit. Dank eines dichten Nebels über der Bucht, hatten wir immer noch nicht die berühmte Golden Gate Bridge gesehen, selbst nachdem wir auf einem der höchsten Punkte der Stadt gewesen waren. Als nächstes nahmen wir die Fähre zur Insel Alcatraz, die ja früher mal als Hochsicherheitsgefängnis gedient hatte. Das war schon recht interessant zu sehen, wie die Gefangenen dort lebten und die Geschichten zu hören, wie sie versuchten auszubrechen. Recht müde sind wir anschließend zurück zur Hostel, um uns ein wenig auszuruhen und für das Abendprogramm vorzubereiten. Auf dem Weg zum Abendessen haben wir dann mal eines der berühmten Cable Cars genommen. Das war schon ein interessantes Erlebnis, vor allem da wir keinen Sitzplatz mehr bekommen hatten und deswegen an der Seite auf einem Trittbrett standen und uns an Stangen festhielten. Leider war der ganze Spaß mit fünf Dollar pro Fahrt doch recht teuer. Beim Chinesen, wo wir essen wollten, kamen wir eigentlich zu spät an, doch lies uns einer der Angestellten noch rein, worauf die Frau des Besitzers erst mal wutentbrannt nach draußen stürmte. Und obwohl das Essen ziemlich lecker war, war das Ganze doch etwas gehetzt. Die Stadt schien wieder sehr ausgestorben, trotzdem konnte wir einen „normalen“ Club finden, aber das Publikum in San Francisco ist doch schon recht unterschiedlich von dem, was wir sonst so gewohnt sind. Eine interessante Erfahrung.
Nach dem doch recht schmalem Frühstück in der Hostel sind wir Richtung Golden Gate Bridge gefahren. Es war zwar immer noch nebelig, jedoch konnte man inwzischen die Brücke doch mal ganz sehen. Wir sind dann über die Brücke ans andere Ufer gefahren und haben dort die Aussicht genossen. Zurück in San Francisco haben wir am Fisherman’s Wharf eine lokale Spezialität zum Mittagessen gehabt, ein hohles Sauerteigbrötchen gefüllt mit einer Cremesuppe. War natürlich etwas fiel Brot und zu wenig Suppe. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, haben wir uns entschieden unseren Aufenthalt in San Francisco etwas zu kürzen und schon mal Richtung Süden weiterzufahren. Davor sind wir noch auf einer Scenic Route durch die Stadt gefahren, auf der man doch noch einige sehr schöne Seiten von San Francisco sehen konnte. Anschließend ging’s dann raus aus der Stadt Richtung Süden. In Santa Cruz haben wir dann übernachtet, um am nächsten Tag etwas weniger Weg bis zu unserem nächsten Ziel, der Stadt der Engel zu haben.

Freitag, 29. Mai 2009

Multimedia

Ich wollte nochmal kurz darauf hinweisen, dass es im Moment ja leider noch keine Bilder hier online gibt. Das liegt einfach daran, dass die Internetverbindungen in den Hostels und Motels meist zu langsam sind und ich oft nicht viel Zeit habe. Einen kleinen Vorgeschmack kann ich euch aber schon ma geben. Auf Youtube gibt's nen kleinen Teaser über unseren Trip. Sogar in HD!!!
http://www.youtube.com/watch?v=CBW1qvsgdx0

Donnerstag, 28. Mai 2009

Nevada

Wie ja bereits erwähnt haben wir am Anfang des einsamsten Highways der USA übernachtet. Auf diesem wollten wir dann auch die Fahrt nach San Francisco unternehmen. Nach einigen Meilen in Utah trafen wir bald auf das Schild, das uns in Nevada willkommen hieß. Dem Namen des Highways wird wirklich Genüge getan. Zwischen den Orten liegen schon mal so knapp 100 bis 150 Meilen, in denen nichts, aber wirklich gar nichts, dazwischen vorkommt. Das heißt man fährt so zwei Stunden ohne eine menschliche Siedlung zu sehen. Viele Autos waren auch nicht unterwegs und so konnte man gut und gerne für 45 Minuten mal keine andere menschliche Seele sehen.
Die Landschaft während der Fahrt ist schon recht beeindruckend. Eigentlich hatten wir ja mehr etwas Wüstenähnliches erwartet, aber meist ist es eher eine karge Steppe. Im Prinzip wiederholt sich immer wieder dasselbe Muster. Eine kleine Bergkette, die man auf einem Pass überquert (meist so knapp 2000 m hoch) und dann geht’s runter auf eine Hochebene und dann geht’s zur nächsten Bergkette. Die Einsamkeit und die Weite des Landes war schon ziemlich beeindruckend, nach einer Weile jedoch wird das Ganze etwas langweilig und man ist schon froh, wenn der nächste Ort kommt. Auf der Strecke gab es auch Teilstücke, die für zig Meilen einfach geradeaus gehen, wie man sich das so vorstellt. Da haben wir dann auch mal ausprobiert, was das Chevymobil so hergibt. Bei 105 mph (165 km/h) war Schluss.
Nach einer Ewigkeit (Ich weiß gar nicht mehr wie vielen Stunden.) kamen wir dann endlich am Ende des Highways in Reno an und dann ging’s wieder auf die normale Interstate Richtung San Francisco. Dazu dann beim nächsten Mal mehr. Ich hoffe, dass ich irgendwann auch mal ein wenig Zeit finden werde, um ein paar Bilder hochzuladen.

Colorado II & Utah

Dienstagmorgen ging’s dann weiter westwärts. Unser Navi wollte uns eigentlich über Wyoming nach Salt Lake City schicken, da wir aber nicht wieder die ganze Zeit auf der Autobahn verbringen wollten, entschieden wir uns den direkten Weg durch den Rocky Mountain Nationalpark zu nehmen. Dort angekommen mussten wir jedoch vom freundlichen Ranger hören, dass die Durchfahrt noch zwei Stunden gesperrt sein wird wegen zu viel Schnees. Wir entschieden uns daher weiter südlich durch die Rockies zu fahren, um dann in Utah und Nevada den einsamsten Highway der USA zu nehmen anstatt nach Salt Lake City zu fahren.
Aber bevor wir dort ankommen mussten wir erst noch die Rockies durchqueren. Auch wenn wir jetzt doch auf der Autobahn unterwegs waren, gab es doch sehr viele unglaublich schöne Ausblicke. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und so regnete es die meiste Zeit bis wir zum höchsten Punkt der Autobahn kamen, dem Loveland Pass mit 11992 ft (4150 m), wo uns ein richtiger Schneesturm erwartet. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Nobelskiort Vail ( teuerste Benzin bisher 2,76 $/gal) stoß der Colorado River zu uns und wir fuhren durch die ersten Canyons. So langsam flachte auch das Land ab und die Farbe änderte sich immer mehr zu alle möglichen Rottönen.
Nachdem die Berge der Rocky Mountains schon unbeschreiblich waren, kamen nun weite offene Landschaften mit wunderschönen roten Felsformationen und zahlreichen Canyons. Inwzischen waren wir auch in Utah angekommen und auf dem Weg nach Nevada machten wir noch nen kleinen Umweg in den Arches Nationalpark. Dort stehen hunderte unglaubliche Felsformationen, unteranderem auch ein sehr berühmter Felsbogen, der das Staatssymbol Utahs ist, in einer einmaligen Landschaft. Das ganze hat schon ziemlich Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon, den wir in ein paar Tagen ja auch noch sehen werden.
Am Anfang des US Highway 50, der einsamsten Straße der USA schlugen wir unser Nachtlager auf.

Colorado I

Früh morgens am Montag machten wir uns weiter in Richtung Colorado Springs auf. Nun konnten wir auch endlich mal Colorado bei Tageslicht sehen. Anfangs war es nicht viel anders als Kansas, aber langsam konnte man im Hintergrund die Kuppen der Rocky Mountains erkennen. In Colorado Springs war unser erster Stopp der Garden of Gods. Dies ist eine Berglandschaft, in der viele rote Felsformationen in interessanten Formen rumstehen. Ein erster Vorgeschmack auf was uns später in Utah noch erwarten sollte. Das ganze fand dann auch sehr amerikanisch statt, d.h. man kann mit dem Auto bis direkt vor die Attraktion fahren, steigt aus und macht ein paar Fotos. Das ist hier in fast allen Naturparks so. Nach dem Garten der Götter ging es weiter auf den Pike’s Peak, mit 14110 ft (4300 m) einer der höchsten Gipfel der Rockies. Leider konnten wir nicht bis ganz auf den Gipfel fahren, da es dort zu viel schneite und die Straßen gesperrt waren. Trotzdem hatte man einen wunderschönen Ausblick während Auf- und Abfahrt und eine kleine Schneeballschlacht war auch ganz lustig, auch wenn unser Schuhwerk nicht unbedingt wintertauglich war.
Zum Übernachten hatten wir uns das Universitätsstädtchen Boulder ausgesucht. Auf dem Weg dorthin nahmen wir nicht den direkten Weg über die Autobahn nach Denver, sondern machten nen kleinen Umweg durch den Pike National Forest. Der Parkway war sogar unserem Navigationsgerät unbekannt, bot aber einen unbeschreiblich schönen Weg durch die Berge und Täler mit vereinzelten Ranches an kleinen Flüssen. Auch wenn das ganze ziemlich dauerte, lohnte es sich doch sehr.
In Boulder angekommen wollten wir eigentlich noch ein wenig das Nachtleben erkunden, da hier natürlich auch schon Ferien sind und es in Strömen regnete, war wieder nicht zu viel und so hatten wir ein paar Drinks in einer Bar und sind dann wieder ins Motel.

Lawrence, Kansas

Nach einer nicht übermäßig spannenden Fahrt durch Illinois, Iowa, Missouri und Kansas kamen wir am Freitagabend in Lawrence beim Robert angekommen. Nach einer kurzen Begrüßung ging’s auch schon auf ins Nachtleben dieser Metropole. Da ja bereits Uniferien sind, war dann nicht super viel los, aber ich denke, es hat gereicht und wir hatten unseren Spaß.
Am nächsten Tag gab’s eine Campusführung an der University of Kansas, wo ja Robert und Thomas die letzten neun Monate studiert haben. Das ganze sah ziemlich schön aus und ich kann mir vorstellen, dass es sich hier gut gelebt hat. Der Stil der Uni ist vollkommen anders als bei uns an der UVA. Die meisten Gebäude sind in einer Art gotisch/romanischen Stil gehalten im Gegensatz zum Neoklassizismus in Charlottesville. Später haben wir noch am Pool von Roberts Apartmentkomplex entspannt, da es inzwischen auch schon über 90°F (35°C) heiß war. Abends haben wir uns nochmal ins Nachtleben gestürzt und auch dieses Mal war’s ganz nett.
Nach ausgiebigem Schlaf saßen wir gegen Nachmittag nun zu dritt im Auto und los ging es Richtung Colorado. Nach langer Fahrt durch das nicht so sehr abwechslungsreiche Kansas (War aber nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte.) kamen wir irgendwann spät nachts in Colorado an und haben uns in einem billigen Motel eingemietet.

Samstag, 23. Mai 2009

On the Road Again

Ich schreibe hier gerade direkt vom Beifahrersitz unseres Chevymobils. Wir sind gerade auf dem Weg von Chicago nach Lawrence in Kansas um den Robert abzuholen. Im Moment haben wir gerade Des Moines in der Mitte von Iowa passiert. Nur noch 240 Meilen bis zum Ziel!Die beiden Tage in Chicago waren ziemlich schön. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch dort, hat dieses Mal auch das Wetter mitgespielt. Es war sogar ziemlich heiß und ich konnte dieses Mal sogar etwas vom Aussichtsdeck des Hancock Centers sehen. Am ersten Tag sind wir viel in der Stadt rumgelaufen und haben ne kurze Bootsfahrt auf dem Lake Michigan gemacht. Den zweiten Tag haben wir mit einem Besuch am Strand begonnen. Es war wirklich ziemlich sonnig und obwohl wir uns beide eingecremt hatten, gab's doch nen Sonnenbrand. Leider war trotz des Sonnenscheins das Wasser im Lake Michigan doch sehr kalt. Ich hab's nur bis zu den Knien reingeschafft und der Sebastian war doch ziemlich schnell wieder draußen, nachdem er mal kurz untergetaucht war. Abends haben wir noch ne Chicago Style Deep Dish Pizza gegessen und anschließend haben wir den neuen Star Trek Film in einem IMAX Kino gesehen. Etwas, auf das ich mich schon seit Wochen freue und ich wurde nicht enttäuscht.Jetzt bin ich dann mal gespannt, ob die University of Kansas mit der University of Virginia mithalten kann. Ich bezweifle es ja mal sehr.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Back to the Windy City

Hallo Leute,
ich wollte nur mal kurz vermelden, dass der Roadtrip nun also im vollen Gangen ist. Nach einer dreistündigen Busfahrt von Charlottesville nach Washington, habe ich unser Automobil für die nächsten vier Wochen in Empfang genommen. Sechs Stunden war ich dann alleine unterwegs bis ich in Harlem an unserem Hostel angekommen bin. Am Times Square habe ich dann den Sebastian getroffen, der bereits ein paar Tage in New York verbracht hatte. Nach einem kleinen Imbiss ging's zurück zur Hostel, da ich inwzischen doch ziemlich fertig war.Heute morgen sind wir dann um 8 Uhr in Harlem Richtung Chicago losgefahren. 800 Meilen in einem Tag! Wir waren uns nicht so recht sicher, ob das wirklich machbar ist, aber inwzischen haben wir's wirklich geschafft und sind bei unserem Hotel angekommen. Uns ist dann noch die neue Zeitzone zur Hilfe gekommen, da wir so ja quasi ne Stunde früher ankamen. Da das eine der längsten Strecken war, die wir an einem Tag fahren wollen, wissen wir nun also auch, dass wir das schaffen können, was uns sehr optimistich für den Rest des Roadtrips stimmt. Jetzt werden wir erstmal ein paar Tage in Chicago verbringen, bevor wir dann nach Kansas weiterfahren, um den dritten im Bunde mitzunehmen.

Sonntag, 17. Mai 2009

Anfang vom Ende

Nun ist es also soweit. Am Montagmorgen um 0 Uhr EDT lief meine Zeit als Student offiziell ab. Bevor ich gegen 9 Uhr meinen Roadtrip starte, möchte ich noch kurz berichten, was so in meiner letzten Woche in Charlottesville so los war.
Letzte Woche Sonntag ging es morgens zu einer meiner letzten großen UVA-Erfahrungen auf: Beach Week. Beach Week ist die Woche nach den Klausuren. In dieser Zeit fahren viele Studenten an einen nahegelegenden Strand und erholen sich dort von den Strapazen der letzten beiden Semester. Die Wahoos pligern dafür traditionel nach Myrtle Beach in South Carolina (nicht gerade der nächste Strand mit sechs Stunden Fahrt). Nachdem wir uns auf der Hinfahrt mal kurz (für ne Stunden) verfahren hatten, kamen wir schlussendlich doch am Ziel an. Ich wohnte in einem ziemlich großen Hotel-/Apartmentkomplex mit einer schönen Suite mit Meeresblick. Die Suite war eigentlich für sechs Personen ausgelegt, da man aber ja so viel Geld wie möglich sparen möchte, waren wir insgesamt zehn Leute und da ich als letzter zu der Gruppe zugestoßen bin, musste ich auf meiner Luftmatratze pennen. War aber gar nicht so schlimm. Von den neun anderen kannte ich bisher nur einen (Joe), aber es schien eine ganz spaßige Gruppe zu sein. Nach ein wenig auspacken ging's dann auch erstmal zum Whirlpool, da es für den Strand inwzischen doch schon zu spät war. Am Abend ging's dann in die Spanish Galeon, ein Club der für die nächsten Tage unser nächtliches Zuhause werden sollte.
Montag war dann der erste Tag am Strand. Es war noch ein wenig bewölkt, aber man konnte es trotzdem ganz gut aushalten. Nachts wieder Spanish Galeon. Dieser Club ist schon relativ groß und mal was anderes als die Bars in Charlottesville. Insgesamt sind da so ca. 60% der Leute von der UVA und so sieht man viele bekannte Gesichter und kann mal so richtig feiern. Auch nett ist, dass der Club nicht um 2 Uhr zu macht. So kommt dann schon ein wenig Heimatgefühle auf.
Dienstag war dann super Wetter. Die meiste Zeit ziemlich sonnig und warm, aber noch nicht unerträglich. Das war dann auch das erste Mal, dass ich im Atlantik auf dieser Seite baden war. Dank eines schönen Wellenganges konnten wir auch ein wenig "surfen" mit unserem Schlauchboot und den Bodyboards. Das Abendprogramm werde ich jetzt mal nicht mehr erwähnen, da es doch jeden Abend das selbe war, was aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht hat.
Mittwoch hat uns dann das schöne Wetter leider wieder verlassen und obwohl es recht sonnig war, stürmte es ziemlich, so dass man den Strand vergessen konnte. Wir sind dann eben Minigolf spielen gegangen. Das ist hier auch so ne Beach Week Tradition und die Minigolfanlagen hier haben alle bestimmte Themen und sehen aus wie kleine Disneylands. Wir haben uns mal durch Hawaii gegolft.
Donnerstag sollte es dann wieder zurückgehen und passend dazu regnete es auch die meiste Zeit. Nach ein wenig Orientierungslosigkeit in North Carolina sind wir dann auch irgendwann wieder in Charlottesville angekommen.
Nun stand also das Graduation Weekend an. Das sind die Feierlichkeiten, bei denen die Studenten ihr Abschlusszeugnis bekommen. Natürlich wird das ganze auch ordentlich befeiert und so ging es Freitagabend mit einer Party in Courtneys Haus los. Die hatten extra eine Hüpfburg besorgt und ich spielte für fast drei Stunden Beer Pong, da niemand mich und meinen Partner schlagen konnte. War vielleicht auch ein wenig unfair, da ich ja die ganze Zeit nüchtern war.
Samstagnachmittag war ich dann bei Mike zu einem kleinem BBQ eingeladen. Dort waren dann seine und die Familien seiner Mitbewohner und nachdem das Essen vorbei war und die Großeltern nach Hause sind, stand wiedermal der Beer Pong Tisch im Mittelpunkt. Dieses Mal musste ich mich der geballten Macht der männlichen und weiblichen San Antonios geschlagen geben.
Nach ein paar Stunden Schlaf stand dann am Sonntag das Hauptereignis an: Walking the Lawn und Diploma Ceremonies. Ersteres ist die zentrale Veranstaltung der Uni. Dabei schreiten die Professoren und die Abgänger in einer Prozession den Lawn entlang und anschließend werden noch einige Reden gehalten und offiziell die Studenten zu Graduierten "befördert". Das ganze ist ein riesiges Eriegnis mit knapp 5000 Stunden, 1000 Fakultät und ca. 20000 Zuschauern. Damit man überhaupt einen Sitzplatz bekommt, muss man früh dasein und ein Ticket haben, wovon jeder Abgänger nur drei bekommt. Glücklicherweise konnte ich eins ergattern und so verfolgte ich das ganze Spektakel zusammen mit den San Antonios. Das war schon sehr bewegend und mir standen einige Male die Tränen in den Augen, da dies wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, dass ich viele meiner Freunde hier gesehen habe.
Anschließend gab es dann noch die Diploma Ceremony der Engineering School. Das ist quasi das gleiche nochmal nur sehr viel kleiner und nun bekommen die Studenten ihre Diplome. Wieder sehr bewegend.
Danach brauchte ich erstmal ein wenig Schlaf und danach wurde gepackt und aufgeräumt. Wenn ich eine bessere Internetverbindung habe, werde ich auch noch ein paar Bilder hochladen.
Westküste ich komme!!!!

Samstag, 9. Mai 2009

Die letzten Tage in Charlottesville

So, inzwischen ist der Uniteil meines USA-Aufenthalts auch beendet. Am Montag hatte ich meine letzte Prüfung und seitdem genieße ich meine freie Zeit hier. Man merkt schon, dass mehr und mehr Leute heim fahren so bald, sie ihre letzte Klausur geschrieben haben. So sind im Moment fast nur noch 4th-year-students hier, die nächstes Wochenende ihre große Abschlusszeremonie haben werden. Dafür werde ich dann auch noch hier sein. Ist zwar keine offizielle Veranstaltung mehr für mich, aber da fast alle meine Freunde ihren Abschluss machen, werde ich mir das ganze auch mal anschauen und mit ihnen feiern.

Bevor es dann damit nächstes Wochenende hier in Charlottesville zu Ende geht, werde ich von morgen (Sonntag) bis Donnerstag noch ein paar Tage am Strand in South Carolina verbringen. Beach Week nennt sich das ganze und da pilgern dann Massen von Studenten in der Woche nach den Prüfungen an den Strand. Ich freue mich schon. Das wird mein erster richtiger Strandurlaub hier. Bisher war's immer zu kalt, um ins Wasser zu gehen, wenn ich am Strand war.
Nach dem Graduationweekend werde ich mich dann nach New York aufmachen, um den Sebastian zu treffen. Am nächsten Tag startet dann unser großer Roadtrip mit erstem Stopp in Chicago. Das ganze wird knapp vier Wochen dauern und uns durchs ganzen Land führen. Darüber werde ich dann unterwegs mehr berichten.

Für alle, die es noch nicht wissen, nach meinem Roadtrip werde ich noch zwei Monate Praktikum in Washington, DC machen. Danach, nach genau einem Jahr, geht's dann aber Mitte August auch wieder zurück nach Good Old Germany.

In den Wochen vor den Klausuren gab es dann noch zwei Sachen zu berichten. Für ein paar Tage war meine liebe Cousine Anja und eine Freundin von ihr hier bei mir zu Besuch. Die beiden wollten jemanden in Nevada besuchen und anschließend noch Urlaub auf Hawaii machen, da haben sie nen kurzen Zwischenstopp in Virginia gemacht. Am ersten Tag nach ihrer Ankunft haben wir uns Monticello angeschaut. Das war Thomas Jeffersons Zuhause für den Großteil seines Lebens und ist ein richtiger Publikumsmagnet hier. Als UVA-Student musste ich das natürlich auch mal gesehen haben und ich kann euch sagen, dass der Mann schon wusste, wie man es sich gut gehen lässt. In einer sehr schönen Lage das Anwesend. Am Tag darauf sind wir dann im Shenandoah Valley Nationalpark in wenig Wandern gegangen. War doch etwas steiler als ich das in Erinnerung hatte (siehe Nachtwanderung vom letzten Jahr), aber oben angekommen hat man dann nen atemberaubenden Ausblick. Virginia ist schon ein schöner Flecken Erde. Nachmittags/Abends gab's dann noch ne Tour am UVA-Campus. Am Sonntag waren wir dann in Washington, DC und haben uns schön fleißig alles angeschaut, was man sehen muss. Leider wusste ich nicht, dass man gerade an diesem Wochenende durch den Garten des Weißen Hauses laufen konnte. Nur leider waren die letzten Karten dafür bereits weg, als wir da ankamen. Wirklich schade, vorallem da das nur zweimal im Jahr stattfindet und das nächste Mal ist im Oktober, das werde ich wohl verpassen. Am Montag sind dann meine beiden Gäste nach Nevada aufgebrochen. War wirklich schön mal wieder Besuch hier zu haben.

Am Wochenende darauf waren dann die so genannten Foxfield Races. Das sind Pferderennen auf einer Rennbahn ein Stück außerhalb von Charlottesville. Eigentlich ja eher was für die High Society, aber vor ettlichen Jahren haben die Studenten das für sich entdeckt und nun ist es eine UVA-Tradition. Das wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen und so habe ich mich auch schick gemacht und bin hin. Obwohl es so ca. 80% Studenten dort waren, sind trotzdem alle schick angezogen mit Hemd und Khaki-Shorts bzw. Sommerkleid und großem Hut. Das Ganze ist dann aber eher wie ein große Party und es fließt reichlich Alkohol. Viele haben nicht mal ein einziges Pferd gesehen (ich schon) und mit einer immensen Hitze (waren wohl so 36°C) und fast keinem Schatten machen doch recht viele Schlapp. Ich hab's gut überstanden und es war ein wirklich lustiges Ereignis.

Samstag, 4. April 2009

Collegesport

Ich dachte, ich melde mich mal wieder, auch wenn eigentlich nicht viel passiert ist. Die Uni geht ihren gewohnten Gang und so langsam aber sicher kommt das Ende des Semesters und meiner Unizeit hier immer näher. Da der Sebastian nun sein Ticket hierher gebucht hat, wird unser großer Roadtrip also stattfinden. 4 Wochen, 11.000 km das wird ein großes Abenteuer. Bevor es dann richtig losgeht, werde ich unsere Pläne hier nochmal näher erläutern.
Inzwischen kommt auch der Frühling immer mal durch. Dieses Wochenende war es sehr sonnig und über 20°C. Ich hoffe mal, dass das auch so bleibt, in den letzten Wochen gab's nach schönen Tagen meist einige recht kühle Tage und viel Regen.
Da ja nicht viel passiert ist, rede ich mal ein wenig über Collegesport. Im Moment läuft gerade die nationale Meisterschaft im Basketball, aber unsere Mannschaft war diese Saison so schlecht, dass man an eine Teilnahme bei dem Turnier gar nicht denken brauchte. Das hat dann auch unserem Trainer den Job gekostet und nur um mal nen kleinen Eindruck zu geben, wie viel Geld da so im Spiel ist, als Abfindung hat er 2,1 Millionen $ bekommen. Er hatte noch zwei Jahre Vertrag. Letztes Wochenende war ich das erste Mal bei einem Lacrossespiel. Eine interessante Sportart. Ist irgendwie wie Eishockey auf dem Feld. Das Spiel war auch recht spannend und entwickelte sich zu einem historischen Spiel. Da beim LAX (so nennt man das hier), wenn es nach der regulären Spielzeit unentschieden steht, jeweils 4 Minuten Verlängerungen angehängt werden, bis ein Team ein Tor erzielt. Nach sieben solcher Verlängerungen konnten die Cavaliers dann endlich das entscheidende Tor erzielen. Das ganze war dann das längste Männer-LAX-Spiel in der nationalen Collegegeschichte. LAX ist dann auch mal ein Sport, in dem wir ziemlich gut sind. Im Moment ist unser Team die Nummer Eins im ganzen Land und so waren dann auch knapp 5.000 Zuschauer beim Spiel. Dieses Wochenende habe ich das super Wetter genossen und habe erst ein Freundschatsspiel unseres Fußballteams, für das ja einer meiner Mitbewohner spielt, gesehen und danach war ich bei meinem ersten Collegebaseballspiel. Leider hatte ich nicht genug Zeit, das ganze Spiel zu sehen und so musste ich nach knapp der Hälfte im fünften Inning wieder gehen. Ich habe die Gelegenheit auch mal genutzt, um ein paar Bilder von unserem Sportzentrum zu machen.

Mittwoch, 11. März 2009

The Windy City

Letzte Woche war also Spring Break und ich habe die Gelegenheit genutzt, Christine in Chicago zu besuchen. Am Mittwoch ging's los und nach ein paar Stunden im Flugzeug mit Zwischenstopp in Atlanta kam ich ohne Probleme dort an. Während ich vorm Terminal auf Christine wartete, musste ich auch gleich feststellen, dass die Stadt ihrem Namen alle Ehre macht. Ein doch recht kühler Wind zwang mich, meine Mütze und die Handschuhe anzuziehen. Als wir dann aber ein wenig gefahren waren und die Sonne zum Vorschein kam, war es dann nicht mehr ganz so kalt.


Am Donnerstag waren wir dann im Museum of Science and Industry unterwegs. Dort gibt es einige sehr interessante Austellungen, zum Beispiel ein gekapertes deutsches U-Boot aus dem 2. Weltkrieg, eine Apollo-Kommandmodul und ein Nachbau eines Kohlebergwerks. Bevor wir dann wieder zurück zu Christines Zuhause gefahren sind, haben wir noch nen kleinen Spaziergang über das Gelände der University of Chicago gemacht.


Als wir am nächsten Tag am Chicagoer "Strand" waren, stiegen die Temperaturen auf doch recht angenehme 18°C. Nach einem kleinem Rundgang, bei dem es auch einige Eisschollen auf dem Lake Michigan zu sehen gab, sind wir ins Adler Planetarium gegangen. Dort haben wir uns die interessanten Ausstellungen und zwei zwei Shows angeschaut. Danach ging's noch kurz ins Shedd Aquarium, wo es viel merkwürdiges Getier und nen eindrucksvollen 4D-Film gab. Leider wurden die Delfine und die Wale gerade renoviert. Oder besser gesagt ihr Becken. Zum Abendessen gab's dann noch eine Chicagoer Spezailität: Deep Dish Pizza. Das ist eine Pizza mit nem Rand ungefähr so hoch wie ne Torte und mit dem Belag unter der Tomatensoße. War wirklich ziemlich lecker, aber auch sehr sättigend.

Am Samstag war dann auch leider das schöne Wetter schon wieder vorbei. Den ganzen Tag regnete es und die ganze Stadt war von Nebel und Wolken eingehüllt. Nach einem Abstecher bei der silbernen Bohne ging es die Magnificent Mile entlang durch die Innenstadt zum John Hancock Center. Das zweithöchste Gebäude Chicagos und Nordamerika soll den besseren Ausblick als der etwas höhere und bekanntere Sears-Tower haben. Leider haben wir oben erstmal rein gar nichts gesehen, da es zu neblig war bzw. die Wolken zu niedrig hingen. Und so haben wir unserem Audioguide gespannt zugehört über all die schönen Dinge, die wir eigentlich sehen sollten. Nach einer Weile kam uns dann aber der Wind zur Hilfe und blies die Wolken etwas zur Seite, so dass wir wenigstens ein bisschen was sehen konnten. Anschließend haben wir in der Cheesecake Factory gegessen. Neben ganz normalem Essen gibt's da natürlich auch Käsekuchen. Ich hatte nen Schokoladenkäsekuchen mit Mousse au Chocolate drauf. Einfach traumhaft!!

Da es auch am Sonntag regnete, haben wir uns ein weiteres Museum angeschaut, das Field Museum für Naturgeschichte. Die haben dort das größte vollständige Skelett eines T-Rex und einige andere sehr interessante Austellungen. Besonders die Tour durch den Untergrund mit riesigen Käfern und anderem Ungeziefer sowie die Austellung über ägyptische Mumien waren sehr gut.

Das war's dann eigentlich auch schon von meinem Ausflug in den hohen Norden. Am Montag ging's wieder zurück nach Hause, wo mich sommerliche 24°C erwarteten. Leider haben die auch nicht sehr lange durchgehalten und so ist es im Moment wieder ziemlich kalt mit etwas Schneeregen.

Winterwonderland

Rechtzeitig zum Beginn unserer Frühlingsferien (Spring Break) gab es nun auch den ersten richtigen Schneefall seit ich hier in Virginia bin. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag hat es so knapp 2 - 3 Inches (5 - 8 cm) geschneit! Sonntagabend lief dann auch während der besten Sendezeit auf fast allen Kanälen unten ein kleines Band auf dem stand, welche Schulen und Firmen hier in der Gegend geschlossen haben. Ich würde mal schätzen, dass das fast alle Schüler zu Hause bleiben durften. Ich habe dann auch gleich am Montagmorgen nen kleinen Schneespaziergang gemacht und diese Spätwinterimpressionen eingefangen. Gehalten hat sich das ganze aber nicht lange. Als ich mich am Mittwoch nach Chicago (davon mehr im nächsten Post) aufmachte, war schon nichts mehr zu sehen und bei meiner Rückkehr am letzten Montag waren es dann schon so knapp 24°C!!
Hier also nun ein paar Bilder vom Campus im Schnee.

Samstag, 28. Februar 2009

Business as Usual

Ich weiß, bisher waren meine Beiträge in diesem Jahr nicht sehr zahlreich, aber ich denke mal, da mit meinem zweiten Semester jetzt nicht mehr so viel neu ist, sondern eher Routine wird, war das wohl zu erwarten. Trotzdem probiere ich natürlich euch auf dem Laufenden zu halten und hier und da mal eine interessante Geschichte zu erzählen.
Was war also los in den letzten Wochen? Nach ein paar recht ruhigen Wochen am Anfang des Semesters habe ich nun auch wieder genügend Dinge für die Uni zu tun. Besonders meine Aerospace Design Klasse beschäftigt mich doch sehr und so kommt es schon immer wieder mal vor, dass ich bis 21 oder 22 Uhr an der Uni bin. Für alle, die es nicht wissen, in der Klasse designen wir als Team einen überschallschnellen Passagierjet und nehmen damit an einem NASA-Wettbewerb teil. Im Moment machen wir auch gute Fortschritte und so blieben uns Nachtschichten bisher erspart. Aber es wird bestimmt auch noch einiges mehr an Arbeit werden, wenn wir Ende April das ganze einreichen müssen.
Vor ein paar Wochen hat mich dann eine schlechte Nachricht erreicht: Meine Fußballmannschaft vom letzten Semester hat sich aufgelöst. Eigentlich ziemlich schade, da es doch immer recht viel Spaß gemacht hat und wir eigentlich ne gute Ausgangsposition für die zweite Hälfte der Saison hatten. Einige meiner Mitspieler sahen, dass wohl anders und wollten nicht mehr spielen und so hatten wir nicht mehr genügend Spieler. Um wenigstens ein bisschen Fußball spielen zu können, habe ich mich der Hallenfußballmannschaft meines Mitbewohners angeschlossen. Wir spielen in der Intramural Co-Rec Liga, einer uniinternen Liga mit gemischten Mannschaften. Dummerweise haben wir alle unsere Gruppenspiele verloren und dass obwohl wir mit unserem neuem Mitbewohner Diego nen U23-Nationaltorhüter im Team hatten. Letzten Donnerstag war dann das erste Playoffspiel, bei dem wir natürlich gegen eine ziemlich gute Mannschaft antreten mussten. Dieses Mal spielten wir auch ziemlich gut und konnten für fast 38 Minuten unsere Führung verteidigen, teilweise sogar mit 4 Toren Vorsprung. Leider haben wir dann 2 Minuten vor Schluss den Ausgleich kassiert und 20 Sekunden vor dem Abpfiff gab's dann noch das entscheidende 8:9. Damit war dann unsere IM-Saison beendet.
Neben selber Sporttreiben ist dieses Semester natürlich auch wieder Sportschauen angesagt. Das Frühlingssemester ist traditionell die Zeit für Basketball und so habe ich mit Mike auch ein paar unserer Spiele beuscht. Meist waren die jedoch nicht besonders erfolgreich, da die Cavaliers nicht gerade als sehr gute Mannschaft bekannt sind. Aber immerhin konnten wir gegen unseren großen Rivalen, die Hookies von Virginia Tech, gewinnen. Das war dann auch ein ziemlich gutes Spiel und die Stimmung in unserer hochmodernen Arena war am Kochen.

Nachdem ich in der letzten Woche mal wieder ein paar Midterm Exams geschrieben habe, sind nun eine Woche lang Ferien. Ich werde die Gelegenheit nutzen um Christine in Chicago zu besuchen. Am Mittwoch geht's los und ich freue mich schon riesig. Danach habe ich bestimmt auch wieder etwas zu berichten.

Sonntag, 1. Februar 2009

Super Bowl XLIII

An der Uni ist im Moment nicht viel los, daher schreibe ich mal ein bisschen was über das Ereignis, das die Amerikaner wirklich bewegt: der Super Bowl!


Heute Abend war es also soweit, die beiden besten Teams der NFL trafen in Tampa Bay, FL aufeinander. Die Arizona Cardinals und Pittsburgh Steelers. Für die Amerikaner bedeuted das ein Abend mit Freunden und viel Essen und Trinken. Ich war bei Courtneys Freund Pat mit vielen anderen Freunden. Traditionel gab es reichlich Chicken Wings in allen möglichen Geschmacksrichtungen und unendlich viel Knabberzeug und Süßigkeiten zum Essen. Ein wichtiger Teil des Super Bowl Abends sind zum einem die Werbungen in den Pausen, von denen die meisten extra für dieses Ereignis produziert werden (z.B. für den neuen Star Trek Film) sowie die Halbzeitshow. Dieses Jahr haben Bruce Springsteen und die E-Street Band ordentlich gerockt und ziemlich was geboten für ihr Alter. Der Boss kommt übrigens im Mai sogar nach Charlottesville in die John Paul Jones Arena. Das Spiel selber darf natürlich auch nicht vergessen werden. Mein Team, die Philadelphia Eagles, waren leider in der NFC Championship (dem Halbfinale) gescheitert und so feuerte ich wie die meisten anderen Anwesenden die Cardinals, den Underdog, an. Zum Ende hin entwickelte sich das Spiel zu einem wahren Krimi und wir haben wirklich ziemlich mitgefiebert. Am Ende setzte sich aber doch der Favorit durch und so konnten die Steelers nach einem 27 - 23 die Vince Lombardi Trophy mit nach Hause nehmen. Insgesamt war es wirklich ein super spannendes Spiel und wie viele meinten, einer der besten Super Bowls aller Zeiten und auch mal wieder richtig schönes All-American Erlebnis.

Samstag, 24. Januar 2009

Nr. 44, übernehmen Sie!

Letzten Dienstag war es endlich soweit, nach einem erbitterten Wahlkampf und einer spannenden Wahlnacht wurde Barack Obama als 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Auch wenn ich leider doch nicht nach Washington gefahren bin, um dem ganzen beizuwohnen, so war es doch auch hier in Charlottesville ein großartiges Ereignis. Wir haben extra dafür drei Stunden unifrei bekommen, damit wir das ganze Spektakel auch sehen können. Gezeigt wurde es dann auf so ziemlich jedem Monitor an der Uni und auf dem riesigen Videowürfel unserer Basketballarena, wo meine zwei Mitbewohner und ich das ganze verfolgten. Dort waren dann zwar keine 2 Millionen Menschen wie in der Hauptstadt, aber doch immerhin knapp 3.000 Leute und eine großartige Stimmung. Man hat richtig gespürt, dass hier etwas historisches passiert.

Da ich an dem Tag nichts besseres zu tun hatte, habe ich mir auch gleich noch die ganze Parade angeschaut, auch wenn das bis knapp 19 Uhr ging und nicht wirklich viele Überraschungen bot.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Tour de USA (New York - Orlando und zurück)

Wie ja bereits im letzten Eintrag erwähnt, waren in den letzten Wochen Ferien und ich hatte Besuch von meiner Schwester. Nun will ich also mal berichten, was wir so unternommen haben.

Nachdem die letzten Klausuren geschrieben waren, hat sich Charlottesville recht schnell gelehrt, weil natürlich alle Studenten für die Feiertage nach Hause gefahren sind. Am Mittwoch hat mich dann auch der letzte meiner Mitbewohner verlassen und so war ich bis Samstag doch recht alleine hier. Am Samstag dann war es endlich soweit und ich konnte meine Schwester am Ronald Reagan National Airport in Washington, D.C. abholen. Nachdem wir bei mir in Charlottesville übernachtet hatten, ging es am Sonntag zurück nach D.C. für unsere erste Station auf unserem Roadtrip. Am ersten Tag dort haben wir einen Rundgang durch das Zentrum der amerikanischen Hauptstadt gemacht. Inzwischen habe ich ne ganze gute Route gefunden, um meinen Gäste das wichtigste dort zu zeigen. Ich sollte mich vielleicht mal als Vollzeitfremdenführer anbieten. Am zweiten Tag wollten wir eigentlich auf das Washington Memorial, aber das war wegen der äußerst starken Winde gesperrt. Und es war wirklich a****kalt an dem Tag. Wir sind dann zum erst vor ein paar Wochen neueröffneten Besucherzentrum des Capitols gegangen. Ich muss sagen, das sah schon ganz nett aus innen und das ganze war sogar umsonst. Nach dem Sightseeing sind wir dann in Tyson's Corner in einer riesigen Mall shopping gegangen.

Nach Washington ging es weiter nach New York City. Nach einer recht unspektakulären Fahrt gaben die Batterien meines Navigationsgerätes natürlich gerade an einem äußerst wichtigen Autobahnkreuz ihren Geist auf und leider entschied ich mich gerade für die falsche Ausfahrt. Nachdem wir das Gerät wieder zum Laufen gebracht hatte, mussten wir natürlich wenden, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Durch den Lincoln-Tunnel erreichten wir dann schließlich Manhattan. Auch dort hatten wir wieder Probleme mit der Technik und so waren wir im besten Manhattan-Rush-Hour-Verkehr auf uns gestellt. Ich kann euch sagen, das war schon ein ziemliches Erlebnis. Hupen ohne Ende und drei Grünphasen ohne irgendeine Bewegung und dann kam sogar noch ein Feuerwehrtruck von hinten an. Knapp 2,5 Stunden später als geplant sind wir dann auch endlich am Hotel angekommen. Zum Abendessen haben wir dann Thomas und Jutta getroffen, die bereits ein paar Tage in New York verbracht hatten. Nach dem Abendessen sind wir dann noch hoch aufs Empire State Building. Das schier unendliche Lichtermeer, was man dort sieht, ist schon sehr beeindruckend. An den nächsten beiden Tagen haben wir dann die meisten der bekannten Touristenattraktionen besucht: Ground Zero, Rockefeller Center, Central Park, Grand Central Terminal, Wall Street und Freiheitsstatue. Von New York City aus ging es weiter nach Plainview, Long Island. Dort verbrachten wir nen ruhigen Tag bei Mike zu Hause und konnten dann am nächsten Tag wieder Richtung Süden aufbrechen.

In New Jersey besuchten wir als erstes Courtney und fuhren anschließend mit ihr und ihrem Bruder nach Philadelphia, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen wollten. Auch in Amerikas ersten Hauptstadt absolvierten wir das übliche Touristenprogram und abends ging es noch auf die Schlittschuhbahn gleich neben der imposanten Benjamin Fanklin Bridge. Nach einem kurzen Stopp in einem Outlet Center irgendwo in Pennsylvania kamen wir gegen Abend in Alexandria, direkt gegenüber von Washington am Potomac gelegen, an. Nachdem wir bisher meist in Motels übernachtet hatten, war die Suite im Sheraton dieses Mal doch eine angenehme Abwechslung. Leider hatte ich keine Badehose dabei und so konnte ich unser Schwimmbad gar nicht ausprobieren. Nach einem weiteren ziemlich kalten und windigen Tag in der Hauptstadt haben wir nachts dann mit Courtney, Patt und ein paar weiteren Freunden in Alexandria Silvester gefeiert. Hierbei muss man sagen, dass Silvester (und ich glaube, da stimmt meine Schwester überein) in Deutschland irgendwie aufregenter ist. Kein Feuerwerk und vor allem war um 2 Uhr Schluss mit der Party. Ich war doch recht überrascht, dass sogar in der Silvesternacht die Bars in Virginia Sperrstunde haben. Am Neujahrstag saßen wir wieder im Auto und kehrten schließlich zum Ausgangspunkt unserer Reise zurück, Charlottesville.

In Charlottesville konnte ich nun endlich meiner Schwester mal zeigen, wo ich meine letzten fünf Monate fern der Heimat verbracht habe. Ansonsten stand Entspannen auf dem Plan, da nämlich für den nächsten Tag bereits der zweite große Teil unserer Reise anstand. Nachdem wir bisher meist Kälte, Wind und sogar ein wenig Schnee hatten, sollte es nun in den warmen Süden gehen. Jacksonville, Florida und schließlich Orlando hießen unsere weiteren Ziele.

Also saßen wir am nächsten Tag wieder im Auto und auf ging es durch Virginia, North und South Carolina, Georgia und schlussendlich nach Florida. Mit jeder Meile südlicher stieg das Thermometer im Auto um ein Grad und so waren es am Ende statt 40°F (4,4°C) auf 74°F (23,3°C) und das im Januar so gegen 21 Uhr. Den nächsten Tag verbrachten wir hauptsächlich am Strand. Auch wenn das Wasser doch zu kalt war zum Baden, so konnte man sich doch schön am Strand erholen und nen ordentlichen Sonnenbrand holen. Kurz bevor wir den Strand verlassen haben, sahen wir sogar noch einen Schwarm Delphine vorbeischwimmen. Das erste Mal, dass wir welche außerhalb von Zoos und Aquarien gesehen haben! Am Morgen darauf ging's wieder früh los, undzwar nach Orlando zu Disney World. Bei sehr angenehmen 82°F (27,8°C) haben wir viel Spaß gehabt und mussten sogar nur ganz wenig anstehen. Der krönnende Abschluss des Tages bot dann das an Silvester so schmerzlich vermisste Feuerwerk. Leider war damit dann aber auch der eigentliche Urlaub vorbei. Am nächsten Morgen ging's wieder für knapp zwölf Stunden mit dem Auto zurück nach Charlottesville. Auch wenn die lange Fahrt nicht gerade sehr aufregend war, so ist es doch interessant zu sehen, wie verlassen so manche Gegenden (besonders in South Carolina) hier sind. Nachdem wir wohlbehalten auch diesen Part überstanden hatten, musste ich meine Schwester am nächsten Tag schon wieder nach Washington zum Flughafen fahren. Die Gelgenheit habe ich dann auch genutzt, um mir das National Air and Space Museum dort anzuschauen.

Ich hoffe Teresa, dir hat dein kleiner Urlaub hier gefallen. Ich fand es auf jeden Fall sehr schön, dass du mich hier besucht hast und ich denke mit den 3.300 Meilen (5.300 km) konnte ich dir nen schönen Überblick über die USA (zumindestens über die Ostküste) geben. Auch danke an meine Eltern, die das ganze gesponsort haben.